Full text: Jahreshefte der Gesellschaft für Naturkunde in Württemberg (Bd. 134, 1979)

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Probleme und Stand der Großpilzkartierung 
aufgezeigt an der Ordnung Boletales Gilbert in Württemberg 
Von GERMAN J. KRIEGLSTEINER, Durlangen 
Mit 1 Abbildung und 75 Verbreitungskarten 
Inhalt 
! Einleitung: Nachholbedarf in der Mykologie 
” Zur allgemeinen Situation in der Pilzgeographie 
Zur Situation in Württemberg 
Die Ordnung Boletales GiLBERT 
. Stand der Boletales-Kartierung in Württemberg 
6. Bemerkungen zu den kartenmäßig erfaßten Arten 
6.1. Bemerkungen zur Taxonomie 
6.2. Verbreitungsgeographische Einstufung 
7. Die Verbreitungskarten 
8. Schrifttum 
1. Einleitung: Nachholbedarf in der Mykologie 
Seit der „Naturgeschichte der Gewächse‘““ (THEOPHRAST VON ERESOS, 
um 300 v. Chr.) schließt die Botanik in ihren Forschungsbereich auch die 
Beschäftigung mit Pilzen ein. Sie widmete diesen jedoch wenig Interesse, 
was sich auch mit dem Beginn der wissenschaftlichen Phase der Biologie, 
etwa ab dem 16. Jahrhundert, nur sehr zögernd änderte (vgl. die Aussa- 
gen von CAROLUS V, LINNAEUS, 1767, über Pilze). Während ab dem 18. 
Jahrhundert weltweit Tausende von Forschern an der steten Ausreifung 
der Begriffsbildung, der Methoden, der Theorien- und Ergebnisdarstellung 
bei den Pflanzen (und Tieren) arbeiteten, war den wenigen Pilzkundigen 
vor Czu. H. PEersoon und E. M. Frıss meist die Anerkennung versagt. So 
hat sich in der botanischen Taxonomie unter dem Einfluß der DARWIN- 
schen Evolutionstheorie die „Morphologisch-geographische Methode‘ mit 
starker Betonung der Anatomie, Arealkunde, ersten paläobiologischen und 
phylogenetischen Ansätzen gegenüber der einfachen Beschreibung äußerer 
Merkmale durchgesetzt, während außer von H. A. DE BARY kaum Ver- 
gleichbares in der Mykologie zu berichten ist. Als man nach dem 1. Welt- 
krieg in der Botanik zur „Cytogenetisch-biosystematischen Methode“ (V. 
H. HeywoopD 1967) fortschritt, die auf physiologischen, cytologischen, se- 
rologischen, genetischen und auch schon ersten sozio-Ökologischen Er- 
kenntnissen aufbaute, beschäftigten sich immer mehr Botaniker auch mit 
den Pilzen. Auch heute, zur Zeit der Mikrotechnik, des Stereo-Elektro- 
nenmikroskops und der „Biochemisch-taxometrischen Methode‘ besteht 
Jh. Ges. Naturkde. Württ. 134 (1979)
	        
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