Full text: Jahreshefte der Gesellschaft für Naturkunde in Württemberg (Bd. 134, 1979)

Bergbau und Mineralien im Wildschapbach ; 
Wie schon erwähnt, fehlt die Zementationszone mit der Ausfällung von 
neuen Sulfiden und Schwermetallsulfaten im Grundwasser. Die Erschei- 
nung der Zementation von Oxyden auf primären Sulfiden, wie der von 
Covellin auf Bleiglanz, sind keine Anzeichen von Zementation im Sinne 
einer besonderen Anreicherung von Metallgehalten, sondern einfache Re- 
aktionen der mit Kupfer beladenen Sickerwässer mit den primären Sulfi- 
den, die sie auf ihrem Wege zur Teufe antreffen. Es kommt dabei nie zu 
besonderen Anreicherungen von sekundären sulfidischen Erzen. Anderer- 
seits ist dieses Phänomen ein Beweis für die Oxydation auch in den tief- 
sten Grubenbauen. 
Faßt man alle Betrachtungen zur Oxydationszone zusammen, kommt 
man zu folgendem Ergebnis: 
Nach Bildung der Lagerstätte am Ende des Karbon begann die Oxyda- 
tion, die sich bis in das Rotliegende hinein fortsetzte. Während des Rotlie- 
genden geht die Oxydation mit zunehmender Mächtigkeit der Sedimenta- 
tionsdecke zu Ende. Die Oxydationserscheinungen werden konserviert 
oder durch andere Zustandsbedingungen verwischt. Mit der Heraushebung 
des Schwarzwaldes im Tertiär wird der Gang neuerlich entblößt. Durch 
die im Zusammenhang mit der Heraushebung neu entstehenden starken 
Reliefunterschiede unterstützt, beginnt eine tiefgreifende, aber wenig in- 
tensive Oxydation, die heute noch in großem Umfang andauert. Die Oxy- 
dationszone wäre also bis zur 40 Lachter-Strecke eine fossile und von dort 
an abwärts eine primäre Oxydationszone. 
Schrifttum 
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Jh, Ges. Naturkde. Württ, 134 (1979) 
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