Full text: Jahreshefte der Gesellschaft für Naturkunde in Württemberg (Bd. 139, 1984)

74 
GEORG KLEINSCHMIDT 
7 North Vieto 7 
(Co 6 
&? a i % 
a BR 7 
fr A . 
ES N % 
$ 3%. 
/ FR FH == = 5 = = 7 5 
SANGe EX 
FAN 
Pa "0 
. e &- ; ; 
A 
\ 
4983 ar“ 
82 BER 
Abb. 17: Das Emblem von GANOVEX III. Vgl. Text. 
Australien; die Rekonstruktion von CRADDOcK (1970, 1982, Abb. 15) wurde 
zumindest sehr zweifelhaft. 
Da auch im Kristallinbereich, westliches N-Victorialand, fast alle Altersdaten 
um 480 Ma liegen, wurde die Existenz nur einer Orogenese (Ross-Orogen) auf 
ganz N-Victorialand übertragen (TESSENSOHN et al., 1981). 
Dieses simple Bild vom geologischen Aufbau Victorialands erfuhr durch 
GANOVEX III (1982/83) kräftige Korrekturen. Eine erste Komplikation er- 
gab sich für die grabenartig eingesenkte paläozoische Bowersgruppe (Abb. 12). 
War die Verstellung dieser Schichtenfolge vorher auf „Bruchfaltung“ im Zu- 
sammenhang mit der Grabenbildung zurückgeführt worden (TESSENSOHN et 
al., 1981), so stellte sich jetzt ihre intensive echte Faltung heraus (Abb. 19); 
selbst grobklastische Gesteine weisen eine durchdringende Schieferung auf 
(Abb. 20). Nach allen Daten (Stil, Radiometrie, geologischer Rahmen) kann 
dafür nur die Ross-Orogenese verantwortlich gemacht werden. Da aber zu- 
mindest der jüngere, ordovizische Teil dieser Schichtenfolge fast im selben 
Zeitraum sedimentiert wurde, in dem die Ross-Orogenese stattfand, wird die 
Zeit für dieses Ereignis außerordentlich eng — ein bis jetzt ungelöstes Problem! 
GANOVEX II widmete sich besonders einigen Gebirgen im Kristallinbe- 
reich Victorialands, z.B. der Lanterman-Range (Abb. 11, 12). Hier hat sich 
herausgestellt, daß der Ablauf der Gesteinsmetamorphose(n) so kompliziert 
ist, daß thermische Ereignisse, die älter als Ross-Orogenese sind, nicht mehr 
ausgeschlossen werden können. Mehrfachfalten mit unterschiedlichen Achsen- 
lagen, bei denen jeweils die ältere Faltenachse durch die jüngere verfaltet wird 
(Abb. 21), passen ebenfalls nicht zu einem einheitlichen orogenetischen Ge- 
schehen! Damit waren zwar die älteren Vorstellungen keineswegs restauriert, 
‚h. Ges. Naturkde. Württ. 139 (1984)
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.