Geologie in der Antarktis, Beispiel Victorialand
Abb. 2: Wissenschaftler der Deutschen Südpolarexpedition 1901-03, darunter der Geo-
loge Dr. Emm Preer, vor dem von ihnen entdeckten Gaußberg, einem vermutlich
jungtertiären Vulkan (aus E. v. DRYGALSKI, 1904).
(Abb. 1) nahm (mit den Geologen F. DesenHaM und T. GRIFFITH-TAYLOR)
auch an der tragischen Terra-Nova-Expedition (1910-1913) teil. Während die-
ser Südpolarexpedition fand ihr berühmter Leiter, Kapitän ROBERT F. ScoTT,
nach dem verlorenen Wettlauf zum Pol im März 1912 den Tod im ewigen Eis.
Erst später erfuhren Prısstiey und seine „Northern Party“ vom Schicksal der
Polabteilung. Sie führten währenddessen die ersten grundlegenden geologi-
schen Arbeiten in Victorialand durch, und zwar vor allem im Bereich des Kap
Adare und der Terra-Nova-Bay (Abb. 11). Dort folgten die deutschen GA-
NOVEX-Unternehmen (1979/80 und 1983) praktisch seinen Spuren! (s. S. 32).
Die erste Deutsche Antarktisexpedition (1901— 1903) unter E. von DrYGALS-
g1 mit dem Geologen E. Prauprı führte im Osten des Kontinents (Kaiser-Wil-
helm-IL-Land) zur Entdeckung des Gaußbergs, dem einzigen jungen Vulkan
im Schildbereich (Abb. 2, 16).
1.2. Geologische Expeditionen und neuere deutsche
Unternehmungen
Ausgesprochen geologische Expeditionen fanden erst nach dem 2. Weltkrieg
statt. Genannt seien die Schlittenexpeditionen neuseeländischer Geologen,
z.B. die „New Zealand Geological Survey Expedition 1962/63“ unter Leitung
von R. Hewson. Zwei Abteilungen zu je vier Mann haben in 80 Tagen knapp
1000 km mit Hunden und Schlitten zurückgelegt und dabei ca. 40000 km” von
Nordvictorialand erstmals übersichtsmäßig kartiert (GAR, 1964).
Im Gegensatz zu diesen eher kleinen Unternehmen stehen Großprojekte wie
das „Northern Victoria Land Project“ (NVL) der Saison 1981/82 unter Feder-
führung der USA mit neuseeländischer und australischer Beteiligung. 63 Geo-
wissenschaftler haben an 22 Teilprogrammen gearbeitet. Das eigens im Inne-
ren von Victorialand von „ITT Antarctic Services“ errichtete und betreute
Ih. Ges. Naturkde. Württ. 139 (1984