L Jh. Ges. Naturkde. Württemberg | 147. Jahrgang | Stuttgart, 15. Dezember 1992
Ausgezeichnet mit dem „Walter-Schall-Preis“ 1991 der Gesellschaft für
Naturkunde in Württemberg
(he
Riffkorallen aus dem höheren Oberjura der
Schwäbischen Alb
Von URSUuLA LAUXMANN, Stuttgart
Mit 2 Abbildungen und 2 Farbtafeln
Zusammenfassung
Die vorliegende Arbeit umfaßt eine Kurzfassung meiner Dissertation (LAUXMANN
1991a) sowie einige Auszüge aus ergänzenden Publikationen. In den erwähnten Arbei-
ten wurden von den 7 in Baden-Württemberg vorkommenden Korallen-Unterordnun-
gen folgende 6 revidiert: Archaeocaeniina ALLOITEAU 1952, Stylinina ALLOITEAU 1952,
Rhipidogyrina Ronrewicz 1976, Caryophylliina VAUGHAN u. WeELLs 1943, Amphiastra-
eina ALLOITEAU 1952, Faviina VAUGHAN u. WeELLS 1943 (excl. Montlivaltia). Die 7. Unter-
ordnung Fungiina DUNCAN 1884 wurde seit Abschluß der Dissertation punktuell unter-
sucht.
Insgesamt wurden 33 Gattungen mit 68 Arten beschrieben, wobei ökologisch und on-
togenetisch bedingte Variationen berücksichtigt wurden. Eine Art wurde für ungültig
erklärt, für einige weitere wurde eine solche Vorgehensweise empfohlen. Mehrere Arten
bzw. Unterarten wurden in die Synonymie anderer, bereits früher beschriebener Arten
gestellt. 10 Arten wurden erstmals aus dem Oberjura der Schwäbischen Alb beschrieben
und 3 Arten wurden völlig neu definiert. Ferner wurde die systematische Stellung eini-
ger Taxa verändert.
Da die auf der Schwäbischen Alb im Weißjura Zeta vorkommenden Korallen häufig
in sekundär verkieselter Form vorliegen, wurden außerdem die an der Verkieselung be-
teiligten SiO2-Modifikationen, Art und Ablauf der Verkieselung, sowie deren Einfluß
auf die Qualität der Fossilerhaltung näher betrachtet.
Dank
Mein herzlicher Dank gilt dem Stifter des Preises, Herrn Dr. WALTER SCHALL, sowie
der Gesellschaft für Naturkunde, die mir durch die Verleihung des Preises ihre Aner-
kennung ausgesprochen haben. Ferner gilt mein Dank meinem Doktorvater Herrn
Prof. Dr. O. F. GEYER, der meine Arbeit bei der Kommission zur Vorlage brachte, sowie
all denen, die zum Gelingen dieser Arbeit beigetragen haben.
1. Einleitung
Aufgrund ihrer ausgezeichneten Erhaltung und ihres Formenreichtums fan-
den die oberjurassischen Korallen von Württemberg schon sehr früh Beach-
tung. GOLDFUss beschrieb bereits 1826 —33 in seinem Buch „Petrefacta germa-
niae“ eine große Anzahl verkieselter Korallen aus dem höheren Weißjura der
Schwäbischen Alb. Ihm standen aber fast ausschließlich Korallen aus dem frü-
Ih. Ges. Naturkde,. Württ. 147 (1997