Full text: Jahreshefte der Gesellschaft für Naturkunde in Württemberg (Bd. 147, 1992)

U Jh. Ges. Naturkde. Württemberg | 147. Jahrgang |] Stuttgart, 15. Dezember 1992 | 
Ausgezeichnet mit dem „Walter-Schall-Preis“ 1991 der 
Gesellschaft für Naturkunde in Württemberg 
Pollenanalysen in der alten Lauffener Neckarschlinge, 
Kreis Heilbronn 
Von Hans W. SMETTAN, Stuttgart 
Mit 7 Abbildungen und 4 Diagrammen 
Einleitung 
Seitdem G. WAGNER (1919: 57-60) die Neckarschlingen von Kirchheim und 
Lauffen als Musterbeispiele für abgeschnürte Mäander vorgestellt hatte, wur- 
den sie immer wieder in der Literatur angeführt. Dadurch entstand ein großes 
Interesse, den Zeitpunkt des Neckardurchbruches und damit die Fluß- 
schlingenabschnürung bei Lauffen zu bestimmen, um Folgerungen auch für 
das Alter benachbarter Neckarschlingen ziehen zu können. 
H, WıLp (1955), der mich dankenswerterweise auf diesen Altarm aufmerk- 
sam machte, ließ deshalb von P. GroscHoPr die Pollenzusammensetzung 
einer(?) Torfprobe aus dem tiefsten Teil der Schlinge bestimmen. GROSCHOPF 
vermutete wegen des Auffindens einiger Pollenkörner der Buche und wohl 
mehrerer von Eichen, daß diese Probe aus der späten Eichenmischwaldzeit 
stamme, in der die Buche im Gebiet Fuß faßte. Er nahm dafür ein Alter von 
etwa 6000 Jahren an. Diese Angabe tauchte seitdem immer wieder in Veröf- 
fentlichungen auf. 
Man kann jedoch nach dem Auftreten einiger Eichen- und Buchenpollenkör- 
ner nur auf ein Höchstalter, aber nicht auf das tatsächliche Alter schließen, 
denn seit dem Atlantikum prägen diese Baumarten mit Schwankungen und un- 
terschiedlichem Erfolg das Landschaftsbild. Es schien also sinnvoll, ein voll- 
ständiges Pollendiagramm zu erarbeiten und zusätzlich die Altersbestimmun- 
gen durch **C-Daten abzusichern, um die Geschichte der Flußschlinge seit der 
Abschnürung zu rekonstruieren und um Angaben zur Besiedlungsgeschichte 
des Gebietes zu erhalten. 
Für die Pollenanalysen wurden im jetzigen Naturschutzgebiet „Lauffener 
Neckarschlinge“ drei Profilkerne (Lauffen I, II, IIT) erbohrt. Angaben zu den 
hierbei notwendigen Feldarbeiten sowie zu den Methoden der Pollenaufberei- 
tung, der Asche-, Karbonat-, pH-, Pollen- und Makrorestbestimmung, der Ra- 
diocarbondatierung sowie Erklärungen zur Diagrammdarstellung findet man 
bei SMETTAN (1990 a: 444 — 446). 
Jh. Ges. Naturkde. Württ., 147 (1992)
	        
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