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L Jh. Ges. Naturkde. Württemberg | 147. Jahrgang | Stuttgart, 15. Dezember 1992 |
Die Amphibien und Reptilien im Gebiet der Stadt
Friedrichshafen
Daten zur Verbreitung, Ökologie und Gefährdung aus 12 Jahren
Kartierung — Entwurf einer regionalen „Roten Liste“
Von MArg-OLIvErR RöpDer, Friedrichshafen, ANDREAS MEGERLE, Filderstadt,
und CHRISTIAN RöHuNn, Friedrichshafen
Mit 1 Tabelle, 19 Abbildungen und 17 Karten
1. Einleitung
In den Jahren 1979 bis 1991 wurden auf dem Gebiet der Stadt Friedrichsha-
fen Amphibien- und Reptilienvorkommen mit wechselnder Intensität erfaßt.
Die Kartierung wurde am intensivsten zwischen 1985 und 1987 durchgeführt.
Die meisten Daten flossen bereits in die Kartierung der ABS (Amphibien und
Reptilien Biotopschutz, Sowie et al. 1987) ein. Ziel unserer Untersuchung war
es, ein möglichst vollständiges Bild von der Verbreitung, Ökologie und Ge-
fährdung der Friedrichshafener Herpetofauna zu gewinnen, um notwendige
Schutzmaßnahmen entwickeln und die Auswirkungen von Eingriffsplanungen
auf die Herpetofauna als Teil des bodenseenahen Naturhaushaltes besser beur-
teilen zu können. Da bislang auch keine Publikation zur Herpetofauna des Bo-
denseenordufers vorliegt (Sowie et al. 1987), sollen unsere Ergebnisse und die
unserer Ansicht daraus resultierenden Schlußfolgerungen nachfolgend darge-
stellt werden.
2. Methoden
Mit Hilfe topographischer Karten, Hinweisen aus der Bevölkerung, aus
Kreisen des amtlichen Naturschutzes und des Forstamtes sowie durch eine sy-
stematische und gezielte Suche nach Amphibien- und Reptilienbiotopen ver-
suchten wir, möglichst viele Lebensräume ausfindig zu machen. Wir nehmen
dabei an, daß es uns zumindest bei den Amphibien gelungen ist, deutlich über
90% der tatsächlich vorhandenen Laichgewässer auszumachen. Lediglich im
äußersten Nordwesten und im Osten des Untersuchungsgebietes sowie im
Flughafengebiet von Friedrichshafen gibt es noch etwas weniger genau unter-
suchte Flächen. Deutlich unvollständiger ist hingegen die Erfassung der Land-
lebensräume der Amphibien und der Reptilienbiotope. Die dabei erzielten Er-
gebnisse beruhen zum größten Teil auf Zufallsbeobachtungen. Die meisten
Fundorte wurden über mehrere Jahre hinweg z. T. mehrmals jährlich aufge-
sucht. Aufgenommen wurden dabei Ausdehnung und Ausstattung der Lebens-
Jh. Ges. Naturkde, Württ. 147 (1992)