Full text: Jahreshefte der Gesellschaft für Naturkunde in Württemberg (Bd. 147, 1992)

E Jh. Ges. Naturkde. Württemberg | 147, Jahrgang | Stuttgart, 15. Dezember 1992 ı 
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Ein weiterer grallatorider Fährtenrest aus dem 
Stubensandstein des Strombergs (Nordwürttemberg) 
Von FrRAnk-OTTo Hapesrer, Aichwald 
Mit 3 Abbildungen 
Zusammenfassung 
Aus dem Mittleren Keuper des Strombergs wird ein tridactyles Trittsiegel mit kom- 
pakter Metatarsus-Phalangengelenkregion und relativ kurzer Mittelzehe beschrieben. In 
vielen Einzelheiten bezüglich Proportionen und rekonstruiertem Fußskelett gleicht die- 
ser Fährtenrest einem Trittsiegel aus dem Unteren Stubensandstein Ostwürttembergs 
und somit liegen nun aus dem Stubensandstein Württembergs zwei Trittsiegel von von- 
einander relativ weit entfernten Fundorten vor, weiche einem Syntarsus-ähnlichen Er- 
zeuger zugeschrieben werden können. 
1. Einleitung 
Ende Mai 1991 meldete mir Herr E. BROnn, Forstamtmann in Schützingen 
im Stromberg, seinen zweiten Fährtenfund aus dem Stubensandstein des 
Strombergs. Im Gegensatz zu seinem ersten Fund, einem chirotheriiden Fähr- 
tenrest (HADERER 1991) handelt es sich bei dem neuen Fund um ein dinosauro- 
ides Trittsiegel, welches nach zwei zeitlich weit auseinanderliegenden Funden 
(WaArTtH 1972, HADERER 1988) den dritten, gesicherten grallatoriden Fährten- 
rest aus dem Stubensandstein des Strombergs darstellt. Mit den beiden ersten 
Grallatoriden-Funden ist der neue Fund allerdings nicht vergleichbar, da diese 
beiden eine markant lange Mittelzehe aufweisen. 
2. Fundort und Fundumstände 
Die hier beschriebene Fährtenplatte wurde von Herrn E. BROnn 1,25km 
WSW Häfnerhaslach am NW-Ende der Hochfläche „Junghölzle“ gefunden 
(Blatt 6919 Güglingen, etwa R = 93175, H = 31175). Der Fundort der Fähr- 
tenplatte liegt damit nur etwa 830m NW des Fundortes des chirotheriiden 
Fährtenrestes (HADERER 1991). Die geographische Höhe des Fundortes liegt 
mit etwa 385 m NN eindeutig über der Ochsenbachschicht, welche am Fund- 
ort recht genau mit 370m NN bestimmt werden kann (vgl. ROCKENBAUCH 
1987: 256). Es kann aber keinesfalls sicher davon ausgegangen werden, daß die 
Höhenlage des Fundortes mit der stratigraphischen Höhe identisch ist, denn 
die Fährtenplatte lag ohne Zusammenhang mit einem Aufschluß mit dem 
Fährtenrest nach unten auf dem Waldboden in der Nähe der Gemarkungs- 
Jh. Ges. Naturkde. Württ. 147 (1992)
	        
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