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WOLFGANG SCHÜTZ
Potummogeton x decipilens SC LTE
Badensee bei Kressbronn
Abb. 1: Potamogeton x decipiens NOLTE aus dem Bodensee bei Kreßbronn.
werk am Rhein zugeführt wird. Die Sichttiefe ist gering, der Gehalt an organi-
schem Material entsprechend hoch. Der Zutritt von Grundwasser erreicht erst
500 Meter nach dem Fundort größere Ausmaße. Immerhin wird durch die Be-
gleitarten Potamogeton friesii und Ranunculus circinatus, die ebenfalls erst hier
einsetzen und im weiteren Verlauf deutlich zunehmen, ein leichter Rückgang
der Trophie angezeigt.
Beschreibung: Pflanzen wenig verzweigt, Stengel knickig hin und hergebo-
gen. Blätter etwas durchscheinend, in der Mitte mit 6 etwas hervortretenden
Nerven, bis zu 2cm breit und 10cm lang, sitzend oder manchmal auch sehr
kurz gestielt und durchweg fast parallelrandig. Blattspitze stumpf und manch-
mal etwas zusammengezogen, Blattrand gezähnelt. Blatthäutchen hellgrün, bis
3,5 cm lang und wesentlich breiter und derber als die Blatthäutchen der Kress-
bronner Pflanzen. Blüten waren nicht vorhanden. Stengelquerschnitte, etwa
im mittleren Teil der Pflanze durchgeführt, ergaben folgendes Bild: 1—2reihige
Epidermis, keine subepidermalen, aber eine Reihe von Rindenbündeln. Im
Zentralzylinder sind 6 Leitbündel vorhanden, die Endodermiszellen, ähnlich
wie die von P. Iucens, stark u-förmig verdickt.
Obwohl die morphologischen und anatomischen Unterschiede der beiden
Sippen recht groß sind, müssen sie beide als Nachkommen von Poramogeton
Iucens und P. perfoliatus angesehen werden. Eine Beteiligung von Potamogeton
praelongus an der Sippe im Rheingießen könnte vermutet werden, da die Pflan-
Ih. Ges. Näturkde, Württ. 147 (1992)