Aufschluß an der Remstal-Verwerfung
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ment des SW-Teiles im Sinne der Hangneigung schließen. Recht kompliziert
ist die Rißbildung in der Behälterdecke; sie entspricht dem Ergebnis von
tektonischen Modellversuchen, die eine Einbeulung von runden oder ovalen
Probekörpern veranlassen. Das Rißbild in der Decke ist auffälligerweise
modifiziert durch die stützenden Pfeiler, doch passen sich auch die kurzen,
von den Pfeilern ausstrahlenden Risse durchaus dem Bruchbild einer sich
durchbiegenden Platte an. Die beiden runden Entlüftungsstutzen erweisen
sich als Schwächestellen. Da der große Deckenriß genau über dem Fieder-
system der Trennwand steht, ist der genetische Zusammenhang beider Sy-
steme offenkundig.
Aus den Rissen kann man Bewegungsvorgänge ableiten. Die Fiederspal-
ten bezeugen ein Absinken des talwärtigen Behälterteiles, das zugleich mit
einer talwärtigen Kippung gekoppelt ist; die Kippachse liegt etwa in Boden-
nähe des Behälters. Über der Abrißzone beider Bauwerksteile bog sich die
Behälterdecke nach unten durch; im Zuge der tiefsten Durchbiegung bildete
sich der Hauptriß. Die Verzweigung an beiden Enden dieses Risses ist
augenscheinlich durch die unterstützenden Pfeiler und die Entlüftungsstut-
zen beeinflußt, im übrigen aber gesetzmäßig und daher zu erwarten. Zwei-
fellos hat sich die Trennwand stärker gesetzt als die Ringwand:;: die unter
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Abb. 2. Rißbildungen im Hochbehälter Großheppach, Rundbehälter mit Trenn-
wand zweier Kammern, vorn das rechteckige Schieberhaus. Risse parallel der
Trennwand liegen in der Sohle, die anderen Rißsysteme in der Decke des Behälters.