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III. Nachrufe und Ehrungen
Walther Bacmeister
Oberstaatsanwalt a. D.; Senior der schwäbischen Ornithologen
Am 14. Juni 1966 verschied unser Ehrenmitglied WALTHER BACMEISTER,
Jer in der Geschichte der Naturkunde unseres Landes eine wesentliche Rolle
gespielt hat. Unser Verein hat deswegen zu seinem 90. Geburtstag am
21. Februar 1963 eine ihn würdigende Festschrift im Rahmen der Jahres-
hefte (118/119, 1964, S. 347-398) herausgebracht. Dort ist auch Biographi-
sches mitgeteilt und seine Leistung besonders für die ornithologische For-
schung in Württemberg hervorgehoben. In der Zwischenzeit, zu Neujahr
1966, hat BACMEISTER seinen Freunden einen vervielfältigten Band „Ita-
lienische Reiseerinnerungen“ gespendet; hier kommen so recht die Wort-
kunst und der stille Humor des geistvollen Mannes zur Geltung. Die Trauer-
feier fand am 18. Juni in engstem Kreise statt; der Unterzeichnete durfte den
letzten Gruß unseres Vereins und anderer Organisationen und vor allem den
Dank der Freunde zum Ausdruck bringen. Mit WALTHER BACMEISTER ist
eine bedeutende Persönlichkeit aus unserer Mitte geschieden.
E. ScHÜZ
Friedrich Jakob Bader
Florist und Vegetationskundler
FRIEDRICH JAKOB BADER, geboren 25. Juni 1896 in Lienzingen (damals
OA. Maulbronn), gestorben 15. März 1965 in Mühlacker. Sohn eines Bahn-
beamten, der die Schulen in Mühlacker und Pforzheim besuchte und unter
dem Einfluß seines Onkels CHRISTIAN VOLLMER früh zur ernsthaften wissen-
schaftlichen Beschäftigung mit der Pflanzenwelt kam. Der Banklehre in
Pforzheim folgten Kriegsdienst und englische Kriegsgefangenschaft. Dann
war BADER bei Banken in Vaihingen/Enz, Mühlacker, Pforzheim und Mann-
heim tätig, sodann als Abteilungsdirektor bei der Deutschen Umsiedlungs-
Treuhand-GmbH in Berlin. Er baute sich endlich nach Kriegsende in Mühl-
acker eine neue Existenz als Steuerbevollmächtigter auf. In den Zwischen-
kriegsjahren hat sich FRIEDRICH BADER neben seiner Berufsarbeit, die auch
mehrfach. publizistischen Niederschlag fand, vor allem mit der südwestdeut-
schen Moosflora beschäftigt und — zum Teil gemeinsam mit seinem Freund,
dem jetzigen Rektor i. R. FRIEDRICH TopT aus Mühlacker — vor allem den
Schwarzwald intensiv floristisch durchforscht. Ein großes Moosherbar und
die Erstentdeckung einer Fissidens-Art für Süddeutschland zeugen von die-
ser Periode. Nach dem Krieg wandte er sich neben allgemeinen Fragen des
Landschaftshaushaltes der Pflanzensoziologie und Problemen des Natur-