Nachrufe und Ehrungen
und 1921 kam er nach Schwäbisch Gmünd, wo er sich 1947 zur Ruhe setzte.
Sein Leben war erfüllt von seinem Beruf, dem er sich mit ganzer Kraft und
bestem Erfolg widmete, aber auch von stetem Streben nach Weiterbildung.
So brachte er es in Geologie zu beachtlichen Kenntnissen. In Botanik unter-
richtete er jahrelang den Apothekernachwuchs von Gmünd. Er beschäftigte
sich auch mit Siedlungs- und Heimatgeschichte, Er hatte großes Verständnis
für die Denkmalpflege. Im Verein für Heimatkunde und Heimatpflege über-
nahm er die örtliche Bezirksvertretung. Ein Zeichen seines Vertrautseins mit
den Bodenverhältnissen ist das Relief der Gmünder Gegend, das er in Zu-
sammenarbeit mit dem Unterzeichneten fertigte und das besonders für
Schulen eine wertvolle Hilfe darstellt. Den Grabungen an dem 2. Strang der
Landeswasserleitung widmete er seine volle geologische Aufmerksamkeit.
Er legte mit mir auch die oberen und unteren Grenzen des Knollenmergels
in der näheren Umgebung von Gmünd fest. Die heimatkundlichen Führun-
gen, die WILLE zusammen mit Oberstudienrat Stadtarchivar DEIBELE im
Rahmen der Volkshochschule unternahm, fanden allgemeinen Anklang. Mit
HERMANN WILLE ist ein Mann von uns gegangen, der sein reiches Wissen
der Allgemeinheit zur Verfügung gestellt hat und als Lehrer und Persönlich-
keit sich der Hochschätzung aller Kreise erfreute. RICHARD LÖFFLER
Schillerpreis der Stadt Marbach a. N.
an Georg Wagner und Adolf Koch
Der seit 1959 alle zwei Jahre vorgesehene Schillerpreis der Stadt
Marbach gilt hervorragenden Arbeiten auf landeskundlichem Gebiet
und wurde 1965 GEorcG WAGNER und ADoLF KocH für das Buch
„Raumbilder zur Erd- und Landschaftsgeschichte Südwestdeutsch-
‚ands“ zuerkannt. Die feierliche Verleihung fand an SCHILLERS 206.
Geburtstag — 10. November 1965 — in der Stadthalle von Marbach
statt, wobei die (gekürzt) nachfolgende Laudatio vorgetragen wurde.
Es darf hier erwähnt werden, daß in diesen Jahresheften 116, 1961,
5. 29-34, HELMUT HÖLDER aus Anlaß des 50jährigen Doktorjubiläums
von GEoRG WAGNER über diesen zu Wort gekommen ist, bei einer
Veranstaltung im Geologisch-Paläontologischen Institut der Univer-
sität Tübingen. Im gleichen Rahmen wurde kürzlich der 80. Geburts-
:ag von GEORG WAGNER gefeiert. Bei dieser Gelegenheit erschien eine
umfangreiche Festschrift (Jh. des Geol. Landesamts Baden-Württem-
berg, Band 7, 1965, 682 5).
Dieser Abend ist — wie es scheint — zwei einander fremden Themen ge-
widmet. Im einen Fall loben wir ein Werk, das die Entwicklung unserer
Landschaft darstellt, Ergebnis kühlen naturwissenschaftlichen Denkens und
Forschens. Im anderen Fall dürfen wir den Dichter hören, der mit Wärme
das menschliche Leben schildert. Und doch berührt sich beides. Auch
menschliches Werden und Leben unterliegt Gesetzlichkeiten der Natur, und
die Erforschung der Landschaftsgeschichte ist ebenfalls ein Thema des Wer-
dens und Vergehens, behandelt durch begeisterte und begeisternde Men-
schen. Wir brauchen da nur an die beiden Persönlichkeiten zu denken, die
{Ihnen kurz hier vorzustellen mir aufgegeben ist.