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Die natürlichen Grundlagen und die technischen Methoden
der Salzgewinnung in Schwäbisch Hall (IT)
‘Geschichte der Salinen in Baden-Württemberg Nr. 13)
Von WALTER CARLE, Korntal
Mit 13 Abbildungen
Vorbemerkungen
Grundlegende Angaben über die Technik der Salzerzeugung in Schwä-
bisch Hall bis zum Jahre 1802 enthält die BüHLERsche Chronik, doch werden
diese wesentlich ergänzt durch eine Reihe anderer Archivalien. Für die
Zeit vor Einführung des Gradierwesens sind vor allem die Bauzeichnungen
für den Haalbrunnen und die Haalhäuser aus dem Haalarchiv der Sieder-
schaft sowie die sehr gewissenhafte Beschreibung der Gewöhrsiederei durch
HEINRICH SCHICKHARDT (1620) zu nennen.
Die nach Einführen der Gradierung flächenmäßig sehr ausgeweitete Sa-
line wurde bis in Einzelheiten beschrieben durch ALEXANDER VON HUMBOLDT
1792). Eine vergleichende Auswertung des Tableaus von KÖRNER (1755)
und des zahlreiche Einzelheiten enthaltenden Haalplanes von SEIFFERHELD
“1804) ermöglichte eine vollständige Rekonstruktion des damaligen Werkes.
In der Kenntnis der technischen Geschichte der Saline nach 1802 gab es
bisher große Lücken; über die Erschließung neuer Sole und des Salzlagers
südlich der Stadt wußte man nicht viel. Der Name des Salinendirektors
THON war bislang in der Geschichtsschreibung von Hall nicht zu finden, ob-
wohl dieser Fachmann wesentliches für die Weiterentwicklung des Salz-
werks bewirkte; das neu erschlossene Familienarchiv THON warf helles Licht
auf die seither dunkel gebliebenen Ereignisse.
Die umfangreiche Salzsuche anfangs der zwanziger Jahre des 19. Jahr-
hunderts ließ sich ausgezeichnet rekonstruieren nach den seither noch nie
bearbeiteten Unterlagen der Registraturen des Bergamtes Heilbronn und
der Saline Friedrichshall. Auch die Sammlungen des Museums Keckenburg
- vor allem einige die Saline betreffende Schützenscheiben — vermochten
einige Lücken zu füllen.
Für die Bereitstellung dieser Archivalien habe ich sehr zu danken Herrn
Oberbergrat SPANNAGEL (Bergamt Heilbronn), Herrn Bergwerksdirektor
Bergassessor a. D. KEune (Saline Friedrichshall), Frau Haalschreiberin BE-
Nıtz (Haalarchiv Schwäbisch Hall) und Herrn Hausverwalter RAPASCHINSKI
‘Museum Keckenburg Schwäbisch Hall).
Wenn ich im Folgenden nicht alle Veröffentlichungen, die sich im Ver-
zeichnis des Schrifttums finden, zitiere, so bedeutet das nicht eine Mißach-
tung der verdienstvollen Autoren, unter denen vor allem GUTÖHRLEIN, HoM-
WEL und MaTTI genannt werden müssen. Einmal ist meine Unterlassung