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den Provinzen sehr verschieden, zeigen‘ aber demungeachtet‘ eine
gewisse Gleicharligkeit, sie waren früher sehr berühmt und. wegen
ihrer Leistungen sehr geschätzt. Sie sind etwas mehr als mittel-
gross, haben dicke, schwere Köpfe, etwas kurze Hälse, tiefe Kör-
per, abschüssige Kruppen und schwere Füsse, sind mehr zu
langsamern als flinken Bewegungen geeignet und leisten mehr
im Lastentragen und im Reitdienste als im Zuge. Im Toskani-
schen und Kirchenstaate sollen die bessern zu treffen sein.
14) Die neapolitanische Pferderace zeigt unver-
kennbar die Abkunft vom spanischen Pferde, ist sehr gross und
stark, hat einen starken, ramsig gebogenen Kopf, breiten, hoch
aufgesetzten Schwanenhals, langen Leib, runde Kruppe, breite
Brust und hohe, starke Füsse, sie zeigt eine erhabene Gangart
und. eignet sich mehr zum Wagendienste als zum Reitdienste,
(Fig. 15).
Ausser diesen hier aufgeführten Pferderacen haben sich noch
die Zuchten einzelner Privaten und Regierungen verschiedener
Länder und Gegenden berühmt gemacht und Anerkennung erwor-
ben; indem die gezüchteten Pferde einen gewissen Typus zeigen,
der ihnen den Ausdruck reiner Racen verleiht. Viele derselben
haben sich durch veränderte Züchtungsgrundsätze von ihrer Naliona-
lität getrennt und ihren ursprünglichen Charakter abgelegt, andere
dagegen ganz neu gebildet. Als solche verdienen namentlich die
Zuchten des Königs von Württemberg auf dessen Privatge-
stüten, durch ihren rein arabischen Charakter ausgezeichnet, so wie
die Zuchten mehrerer Gestüte in Ungarn, welche sich durch Ver-
edlung über ihren ursprünglichen nationellen Standpunkt erhoben
haben, als die Zuchten der k. k. Hof- und Militärgestüte zu Ba-
bölna und Mezöhegies und die: Zuchten mehrerer Magnaten, als
Esterhazy , Hunjadhy, Festelics, Fechtig u. a., sowie die Zuchten
des Grafen von Trautmannsdorf genannt zu werden. In Deutsch-
land gelangten besonders die Gestüte des Herzogs von Augusten-
burg, die k. preussischen Gestüte zu Neustadt und Trakehnen
die Zuchten des Fürsten v. Wrede u. a. zu grossem Rufe. Ausser-
dem zeichnen sich die Pferdezuchten mehrerer einzelner Privaten
rühmlichst aus. Endlich verdienen aber auch die Zuchten ver-
schiedener deutscher Staaten, sowohl aus Slaatsmitteln unterstützt,
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