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Es wird gezeigt, dass man durch Kochen des Mineralwassers
so viel kohlensauren Kalk im Niederschlag erhält, wie der ur-
sprünglich vorhandene zusammt derjenigen Menge, welche durch
Zersetzung der kohlensauren Bittererde mit schwefelsaurem Kalk
(eine Zersetzung, die auch anderwärts in der Natur nachgewiesen
wird) entstehen muss; der Versuch gab nämlich 6,634 Gr., also
erzeugt 3,909 Gr. kohlensaurer Kalk durch Zersetzung von 3,150
kohlensaurer Bitlererde mit 5,302 sehwefelsaurem Kalk. Es wird
ferner nachgewiesen, dass durch Crystallisation in anhaltender
heftiger Frostkälte man nahezu soviel crystallisirtes schwefelsaures
Natron erhält, als die schwefelsaure Bittererde, die aus der koh-
lensauren Bittererde entsteht (4,163 Gr.) durch ihre Zersetzung
mit Chlornatrium liefern muss; der Versuch gab 10,167 Gr. =
4,380 wasserfreies, schwefelsaures Natron; erzeugt aus 3,728 Gr.
schwefelsaurer Bittererde und 3,605 Chlornatrium. Endlich wird
gezeigt, dass man durch die Analyse nach der gewöhnlichen Me-
thode, indem die einzelnen Zersetzungen nicht vollständig vor
sich gehen oder eine theilweise Rückbildung der vorigen Verbin-
dungen statt findet, alle die Verbindungen und diejenigen Mengen
derselben. erhalten werden müssen, die man durch ’eine solche
Analyse wirklich erhält und bisher erhalten hat; zumal wenn man
eine kleine Menge überschüssiges Alkali mit in Rechnung nimmt,
deren Radical durch das Chlor nicht gesättigt wird, und welches
Alkali entweder als schwefelsaures Salz im Kochsalz vorhanden
sein kann, oder vielleicht mit dem Kalk verbunden ist und mit
Hülfe der Kohlensäure durch Zersetzung von schwefelsaurem Kalk,
schwefelsaures Alkali und kohlensauren Kalk. bildet. Was die
Bildung dieser kohlensauren Thermen als solcher
betrifft, so wird nachgewiesen, dass, im Allgemeinen, je höher
die Temperatur, desto grösser der Gehalt an koh-
lensaurem Gas bei den‘ verschiedenen Quellen und Brunnen,
und dass also wahrscheinlich die Mittheilung der Kohlensäure,
wie die der Temperatur (wohl zu unterscheiden von der Aufnahme
der Salze, die dem Ort und der Zeit nach davon verschieden
sein mag und wenigstens zum Theil gewiss ist) nach Maasgabe
dieser Temperatur in einer sehr grossen Tiefe, wenigstens 770
bis 885‘, d. i. immerhin 5 — 600‘ unter dem tiefsten Bohrloch