Full text: Jahreshefte des Vereins für Vaterländische Naturkunde in Württemberg : zugl. Jahrbuch d. Staatlichen Museums für Naturkunde in Stuttgart (Bd. 1-2, 1845-1846)

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stattfinden muss. Es wird vermuthet, dass die Verschiedenheiten 
grossentheils in dem Zufluss von Wasser oder Quellen, die mehr 
aus der Oberfläche kommen, zum Theil auch im Entweichen von 
kohlensaurem Gas ihren Grund haben. Die constante Ver- 
schiedenheit der verschiedenen Quellen und Brun- 
nen, sowohl was den Salzgehalt, als den Gehalt von Kohlensäure 
und die Temperatur betrifft, werden durch viele Jahre hindurch 
fortgesetzte Versuche erwiesen, aus denen aber auch zugleich her- 
vorgeht, dass dieselben Quellen und Brunnen in Absicht auf die 
Menge ’der-Salze kleinen Veränderungen unterworfen sind. 
Die Berger Quellen sind durch eine höhere Temperatur und 
grösseren Gehalt an Kohlensäure ausgezeichnet, wahrscheinlich 
in Folge dessen, dass sie mehr Zufluss aus der Tiefe haben. 
Die Inselquelle ist die reichste in Absicht auf den Salzgehalt 
(die Quelle in der Kunstmühle wurde in dieser Hinsicht nicht 
untersucht). 
MY. Kreisforstralh Graf Mandelslohe von Ulm zeigte 
einen prachtvollen rechten Unterkiefer von Palaeomeryx Scheuch- 
zeri H. v. M. aus dem ältern Süsswasserkalk von Steinheim bei 
Heidenheim vor und bemerkte hierbei, wie es durch diesen Fund 
erwiesen sei, dass jener Süsswasserkalk zu den jüngsten Terliär- 
formationen gehöre. (S. die Abbildung Taf, I. Fig 1.) 
O.-Med.-Ratlh Dr. Jäger bemerkte hierüber, dass die Gat- 
tung Palaeomeryx beinahe den Tertiärbildungen eigenthümlich zu 
sein scheine; er habe kürzlich eine Unterkieferhälfte aus der Mo- 
lasse von Baltringen erhalten, deren Zähne zerdrückt und daher 
Aicht genauer bestimmbar, wohl aber elwas grösser seien, als 
die des Palaeomeryx medius der Ablagerung von Weissenau, da- 
gegen kleiner als die des Unterkiefers aus dem Süsswasserkalk 
von Steinheim. Aus letzterem Fundorte habe er früher Ueberreste 
von 4 Wiederkäuern beschrieben, welche Hirsch- oder Antilopen- 
Arten angehören dürften, deren Grösse der des canadischen 
Hirschs, des Edelhirschs, des Rehs und wahrscheinlich einer 
Antilopenart entsprechen, welche etwas grösser als das Reh war. 
Neuerlich sei ihm von Herrn Regimentsarzt von Klein ein Os 
metatarsi mitgetheilt worden, das ungefähr um 1 Sechstel grösser, 
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