— 18 —
Aüuch unsere Vereinigung ist nicht ohne Vorgang gewesen.
Schon vor 40 Jahren verband sich eine Anzahl Aerzte und Natur-
forscher in Württemberg und Baden für ähnlichen Zweck und zu
Herausgabe einer Zeitschrift, deren Inhalt Mittheilungen aus der
praktischen Medicin nebst der allgemeinen Naturkunde und ins
Besondere der vaterländischen waren. Allein so tüchtig die hier
vereinigten Kräfte und so schätzbar das freilich Wenige «war, das
sie in dem ersten Bande ihrer „Denkschriften der vaterländischen
Gesellschaft der Aerzte und Naturforscher Schwabens.“ Tübingen
1805. mitiheilten; es blieb beim ersten Bande. Eben dieses
Schicksal hatle ein zweites Unternehmen, an dessen Spitze sich zwei
der berühmtesten Namen unter den vaterländischen Naturforschern,
Autenrieth und Bohnenberger, im J. 1814 gestellt hatten; „die
Tübinger Blätter für Natur- und Heilkunde“ erlebten kaum den
dritten Jahrgang mit dessen erstem Hefte. Vielleicht mochte in der
etwas heterogenen Combination der praktischen Medicin, nament-
lich der Pathologie, mit der reinen und angewandten Physik, welche,
durch die beiden verdienstvollen Männer repräsentirt, den Haupt-
inhalt der Zeitschrift bildeten, der Grund zu dem Nichtbestehen
dieses Unternehmens liegen.
Ein dritter Versuch dieser Art mit Beschränkung auf die
Naturwissenschaften folgte im Jahr 1826, indem sich eine anonyme
Gesellschaft in Tübingen zu Herausgabe einer zwanglosen Schrift:
„naturwissenschaftliche Abhandlungen, herausgegeben von einer
Gesellschaft in Würtemberg. Tübingen 1826—28“ verband; auch
dieses "Unternehmen ging mit dem zweiten Bande versiegen; denn
die Zeit für eine regere Theilnahme auch des grösseren Publi-
cums an den Fortschritten der Naturwissenschaften war noch
nicht gekommen.
Nach so vielfachen misslungenen Anläufen, der Naturwissen-
schaft auch eine Stimme aus und über Württemberg zu. ver-
schaffen, gedachte unser allverehrter, auf die Interes-
sen der Wissenschaft wie des Landeswohls gleich
bedachter König, den Bestrebungen für die vaterländische
Naturkunde eine stabilere Unterlage zu verleihen, indem bei der
Gründung des landwirthschaftlichen Vereins im J. 1817
dieser Theil der Landeskunde, und zwar, sofern. er eine der