3. Ueber Milben, an und in kranken
Kartoffeln.
Von E. Hering,
Die im verflossenen Herbste in einem grossen Theile Euro-
pa’s unter den Kartoffeln zum Vorschein gekommene Krankheit
hat bereits eine Menge Federn in Bewegung gesetzl; sie war der
Inhalt von diplomatischen Noten, Regierungserlassen , Berichten,
Sitzungen und Besprechungen, Protocollen und Journal-Artikeln
Ohne Zahl. Wenn sich Jemand die Mühe nehmen wollte zu
analysiren, was damit bewirkt worden, und 'wie weit man nun in
der Kenntniss des Gegenstandes gekommen ist, so würde man
über die Geringfügigkeit. der Ausbeute erstaunen; sicher ist, dass
sich wieder auffallend gezeigt hat, wie wenig bisher der Einfluss
der Naturwissenschaften auf das‘ gemeine Leben, namentlich auf
die Landwirthschaft gewürdigt worden ist. Hätte wohl sonst die
Idee einer Verbreitung der Kartoffelkrankheit durch Ansteckung
So allgemein, Glauben finden und Schrecken verbreiten können?
hätten so: manche unüberlegte Vorschläge zur Abhülfe, so ab-
Surde Hypothesen über die Entstehung: des Uebels die Runde
Machen können, wenn Kenntnisse in der Physiologie und Patho-
logie der Organismen, in der Chemie und Physik da zu finden
Wären, wo man sie erwarten durfte?
Es ist gewiss, dass andere Nationen ‚darin der deutschen
Voraus sind, dass sie die Fortschritte der Wissenschaften zum
allgemeinen Nutzen anzuwenden verstehen, während wir noch mit