NEN. Mleinere Mittheilungen.
1. Ueber das Vorkommen des Titans in Eisenschlacken.
Von Prof. Dr. Fehling.
Nach Wollaston, der zuerst in den Eisenschlacken von Merthyr
Tydwill in Wales die eigenthümlichen rothen Krystalle als metallischen Titan
erkannte, haben auch Andere solche Krystalle in Eisenschlacken beobachtet,
so Nöggerath, Hünefeld, Karsten und Walchner in rheinischen,
schlesischen und badischen Hohöfen, Vor Kurzem fand nun Herr Hütten-
verwalter v. Zobel auch beiuns beim Ausbrechen eines Hohofens eine Eisen-
Sau, in der theils das Titan in würfelförmige Krystalle ausgeschieden war,
theils war die sehr graphitreiche Masse durchaus roth, wie von gediegenem
Kupfer. Herr Hüttenverwalter v. Zobel hatte die Güte auf unsre Bitte uns
Nachstehende Mittheilung über das Vorkommen des Titans mitzutheilen.
„Das Titan, welches Sie erhalten haben, ist bei dem Ausbrechen des
Höhofengestells zu Wilhelmshütte bei Schussenried gewonnen worden. Wenn
gleich ein ähnliches Vorkommen bei dem Hohofenbetriebe im Allgemeinen
hicht zu den Seltenheiten gehört, so sind jedoch die grosse Frequenz und
die Abänderungen, unter welchen sich dasselbe hier unter besonderen Ver-
hältnissen gebildet hat, von grossem Interesse, Die Ausscheidung des Titan
hat UnZweifelhaft erst stattgefunden , nachdem der Hohofen (nach einer fünf-
Jährigen Campagne) niedergeblasen und das Eisen aus demselben bis auf die
Vertiefungen im Bodenstein abgelassen war. In dieser Vertiefung, die sich
bei dem Betriebe der Hohöfen gewöhnlich im Bodenstein bildet, ‚bleibt be-
Kanntlich bei dem Ausblasen jedesmal, je nach der Grösse derselben eine
Masse Eisen zurück, welche die Sau genannt wird, Nach dem Aufbrechen
der Hohöfenbrust, womit am dritten Tage nach dem Ausblasen des Hohofens
der Anfang gemacht werden konnte, wurde man durch die Erscheinung über