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1. Lehm mit 4,2 Kilometer füllt nur die Renninger Mulde und
liegt auf Keupermergel; 2. der untere Keupermergel mit
6,9 Kil.; 3. die Lettenkohle mit 9,2 Kil.; 4. der Haupt-
muschelkalk mit 5 Kil.; 5. das Salzgebirge oder die An-
hydritgruppe mit 4 Kil.; 6. das Wellengebirge mit 11,2
Kil.; 7. der bunte Sandstein mit 8,5 Kil.
Die Bahn ist somit eine reine Triasbahn, welche sämmtliche
Glieder dieser für Schwaben so wichtigen Formation vom mitt-
leren Buntsandstein an bis herauf zum unteren Keuper durch-
schneidet und eben damit genaue Messungen der Mächtigkeits-
verhältnisse der einzelnen Glieder ermöglicht hat. Die Lage-
rungsverhältnisse derselben aber zeigen, dass das älteste For-
mationsglied des bunten Sandsteins, das im Normalprofil das
unterste tiefstgelegene ist, hier im Gegentheil zum höchstge-
legenen wird, während das jüngste Glied des Keupers, im Nor-
malprofil das oberste, in Wirklichkeit das niederste und tiefste
ist. Das Gebirge fällt in grossen Treppen vom Schwarzwald
gegen das schwäbische Binnenland ab. Es theilt sich hienach
die Bahnstrecke auf natürliche Weise in nachfolgende Glieder:
1) von Zuffenhausen nach Ditzingen, 2) von Ditzingen zum Was-
serbach, 3) die Renninger Mulde, 4) von Weil d. St. nach Alt-
hengstett, 5) von Althengstett nach Calw.
1. Von Zuffenhausen nach Ditzingen.
Während das grosse Dorf Zuffenhausen mit seinen 2000
Einwohnern und 450 Gebäuden 10 Minuten von der Station auf
dem fruchtbaren Lehmgrund über dem Muschelkalk in der Nie-
derung des Mühlbachs sich angesiedelt hatte, verlässt der neu
angelegte Bahnhof die Stuttgarter Formation der Keupermergel
nicht. Es ist der untere Theil dieser Gruppe, auf welchem die
grosse Inselstation steht, der mittlere und obere Theil der wohl
100 Meter mächtigen Formation erhebt sich zunächst zu den
waldigen Höhen des Schelmenwasens und Lembergs, welche den
Ausblick auf die noch höhere Erhebung zur „Haide“ und die
waldige Hochfläche der Solitude verdecken.
So oft Keuperlandschaften aus der Ebene des Muschelkalks