Ueber Lias Epsilon,
Von Arnold R. C. von Wurstemberger.
Die Formation, von der hier die Rede sein soll und welche
unter dem Namen Posidonienschiefer bekannt ist, hat schon seit
langer Zeit die Aufmerksamkeit der Geologen und Techniker auf
sich gezogen, einerseits, weil die darin liegenden Petrefacten so
besonders schön erhalten sind, wie sonsf”in keiner zweiten For-
mation Schwabens, andererseits wegen des bedeutenden Gehaltes
an Bitumen, welch’ letzteres in neuerer Zeit sogar zur Heizung
von Dampfmaschinen verwendet wird. Es mag deshalb lohnend
erscheinen diese Schichten zum Gegenstand einer genaueren
Untersuchung zu wählen, besonders da sie nicht nur locales, son-
dern ihrer ausgedehnten Verbreitung in kohlenarmen Gegenden
wegen, auch ein allgemeines Interesse verdienen. Dieser Schiefer
zieht sich über Banz, Pfahlheim bei Ellwangen, Wasseralfingen,
Boll, Holzmaden, dann längs dem Albrande über Reutlingen,
Bisingen b. Hechingen, Schömberg, Fuezen am Randen, dann in
der Schweiz über Beggingen, den nördlichen Theil des Cantons
Aargau, durch den Berner Jura bei Del&mont und Porrentruy,
nach Frankreich, über Vaufray nach Besancon und Salins und
gegen la Verpilliere hin.
In der genannten Ausdehnung zeigt der Lias & im Grossen
und Ganzen eine bedeutende Gleichförmigkeit. Gewisse Theile,
wie z. B. die Stinksteine, habe ich überall wiedergefunden; da-
gegen sehen wir bisweilen in Aufschlüssen, die ganz nahe bei
Württemb. naturw. Jahreshefte. 1876. 5
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