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thönerne Löffel der Erwähnung, die sich durch besondere
Nettigkeit auszeichnen, ferner ein wirtelartiges Thonfabrikat, das
aber, nach seiner äusserst rohen Verfertigungsweise und der Excen-
tricität des Loches zu schliessen, wohl als Netzsenker diente, um
so mehr, als von Producten der Gerberei und Weberei, welch’
letztere z. B. in Robenhausen und Wangen so wunderbar schön
zu Tage kamen, bis jetzt hier nichts gefunden wurde, obwohl
die Flachsindustrie sicher bekannt war, da mehrere geöhrte Na-
deln, sowie eine Art Filetnadel, zweizinkig aus Hirschhorn ge-
fertigt, ausgegraben sind.
Als Netzsenker endlich betrachte ich die häufig vorkommen-
den Thonscherben, die an zwei gegenüberliegenden Punkten mit
Kerben versehen sind.
Die Geräthschaften, Waffen und andere Kunstproducte, die
gefunden werden, sind theils aus Stein, theils aus Knochen
und Hirschhorn, theils aus Holz verfertigt, wogegen von
Bronze oder gar von Eisen nicht die geringste Spur
sich gezeigt hat.
Im Allgemeinen stimmen diese Sachen mit den Artefacten
überein, wie sie aus den ältesten Stationen der Steinzeit unserer
Gegend: Moosseedorf, Wauwyl, Robenhausen und Wangen be-
kannt sind; doch werden wir auch hier einige Specialitäten zu
verzeichnen haben.
Von den Feuerstein-Artefacten verdienen 2 Messer be-
sondere Erwähnung, von denen das Eine 16 Zm. lang und 4Zm.
breit ist, ein anderes ist an seinem unteren Ende, mit dem es
in einer Fassung stack noch über und über mit Asphalt über-
kleidet.
Eine Reihe von Pfeilspitzen, sägeförmigen Instrumenten und
Schabern bekunden eine ziemliche Fertigkeit in Bearbeitung des
Feuersteins. Ob das Rohmaterial aus dem weissen Jura der
schwäbischen Alp stammt oder importirt wurde, wage ich heute
noch nicht zu entscheiden; bemerkenswerth ist übrigens die grosse
Farbenverschiedenheit: weiss, dunkelroth, wachsgelb, schmutzig-
grau, braun, lila mit allen möglichen Uebergängen und Nüancen;
nur den schwarz glänzenden Feuerstein, wie er in Wangen die
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