Full text: Jahreshefte des Vereins für Vaterländische Naturkunde in Württemberg : zugl. Jahrbuch d. Staatlichen Museums für Naturkunde in Stuttgart (Bd. 32, 1876)

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1 Individium, und endlich Wisent (Bos bison L.), 6 Reste, 
worunter der bereits bekannt gewordene linke Oberarmknochen, 
1 Individium. 
Von characteristischen Thieren fehlen bis jetzt noch: 
der Ur (B. primigenius Boj.), (Moosseedorf, Robenhausen), das 
Elen (C. alces L.) (Wauwyl) und namentlich der sonst in Pfahl- 
bauten nicht gerade seltene Biber (C. fiber L.), von dem zu 
Ende der 40ger Jahre dieses Jahrhunderts in hiesiger Gegend 
wahrscheinlich der letzte geschossen wurde. 
Von Hausthieren ist der Hund (C. familiaris L.) durch 
einen vollständigen Schädel und eine weitere Unterkieferhälfte 
in 2 Individuen vertreten. Vom Rind (Bos taurus L.) (brachy- 
ceros?) weisen 10 Knochenreste auf höchstens 3 Individuen hin, 
dagegen scheint das Torfschwein (S. scrofa palustris Rüt.) 
häufig zu sein (Rütimeyer); vom Schaf (Ovis aries L.) weisen 
ein Unterkiefer mit Milchzahn, sowie ein Scapularende auf Kin, 
junges, Individium hin. Pferd und Ziege fehlen bis jetzt. 
Als Anhängsel wären noch zu nennen: ein Beckenstück vom 
Feldhasen (Lepus timidus L.), der meines Wissens noch nie 
in einer Pfahlbaute gefunden wurde; ein zahnloses Kieferstück, 
wohl eines Marders, ein Oberarm der Wildente (A. boschas 
L.), das bereits erwähnte Artefact aus Reihe rknochen, endlich 
vom Wels und Hecht je einige Wirbelknochen. In hohem 
Grade befremdend ist das überaus seltene Vorkommen von Fisch- 
überresten, die in anderen Stationen durch Gräte und Schuppen 
so zahlreich vertreten sind. 
Hiemit haben wir die ganze Fauna der hiesigen Pfahl- 
baute, so weit sie bis jetzt bekannt ist, namhaft gemacht; sie 
ist eine ziemlich ärmliche, namentlich wenn man sie mit der 
merkwürdigen Menagerie vergleicht, die im Kesslerloch bei Thayn- 
gen begraben lag (Rütimeyer, Merk), möglich aber auch, dass 
unsere seitherigen Funde noch unvollständiger, mehr zufälliger 
Natur sind; in diesem Falle werden weitere Ausgrabungen, für 
welche das hohe K. Kultministerium weiteren Credit gewiss nicht 
verweigern wird, den gewünschten Aufschluss geben. 
Auf die Frage: was wohl dem Kulturleben auf unsern Pfahl- 
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