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maligen Gestalt für den schwäbischen Weissen nicht vollständig
ausreichend und stelle ich daher dessbezüglich
6. den weiteren Satz auf: Die bislang usuelle Sechstheilung
auch des Weissen Jura (a—C) ist beizubehalten , aber auf Grund der
in allen diesen Schichten sich findenden Faciesveränderung in eine
Doppelreihe umzugestalten (a— und a‘—%),
Das Quenstedt’sche Alphabet, dessen Werth nicht nur für
den Anfänger so ziemlich allgemein anerkannt ist (cf. Stutz über
den Lägern p. 19), wird in Schwaben nicht so bald verdrängt
werden; aber so wie es ursprünglich von dem Meister aufge-
stellt ward, reicht es nach dem heutigen Stand der Wissenschaft
wenigstens für den Weissen entschieden nicht mehr aus. Quen-
stedt hat diess selbst anerkannt, indem er (Erwiderung p. 862 ff.)
neuerdings von Schwammcolonien redet, die in den yerschieden-
sten Horizonten des Weissen sporadisch auftreten können und
dann dem Gestein ein ganz anderes Ansehen verleihen; er stellt
daher mit Recht dem Normal « z. B. (Impressathon, den er
früher allein dem @ zuwies) jetzt ein „colonisirtes“ « (Lochen
und Böllert) zur Seite und spricht des öfteren von 2 „Facies“,
die der Weisse darbiete, je nachdem „der Thon“ oder „der
Kalk“ vorherrsche. Und das musste absolut zugegeben wer-
den: Die Natur selbst forderte es kategorisch. Denn wenn ich
mit dem früheren Quenstedt’schen Schema ausgerüstet (a =
Impressathon, 3 = wohlgeschichtete Bänke, y = Lacunosen-
oder Schwammschichten etc.), etwa die Balinger oder auch nur
die Geislinger Gegend untersuche, so will’s eben nirgends recht
stimmen. Um ganz Balingen fehlt die ächte impressa; man
findet wohl auf dem Hundsruck, bei Lautlingen und da und dort,
wo die Thonfacies herrscht, der impressa ähnliche Terebrateln
(impressula? Qu.): die Normalmuschel, wie sie bei Reichenbach
und Geislingen zu Tausenden liegt, habe ich im Zollernlande
niemals gesehen. Wie kann man nun hier von „Impressa“-
Thonen reden? Wenn nun aber vollends, wie am Lochen und
Böllert, auch die Thonlager fehlen oder höchstens nur noch
rudimentär in den unteren Schichten angedeutet sind und doch
die ganze Gestaltung des Gebirgs zeigt, dass man noch auf dem
>
SR