Full text: Jahreshefte des Vereins für Vaterländische Naturkunde in Württemberg : zugl. Jahrbuch d. Staatlichen Museums für Naturkunde in Stuttgart (Bd. 33, 1877)

wird auf sich jwarten lassen: wie verhalten sich diese Ko- 
rallenschichten und jene lithographischen Platten 
(oder ihre Aequivalente) mit ihren Einschlüssen dem Alter und 
der Schichtenfolge nach zu einander? Ich gestehe, ich habe 
lange geschwankt, zu welcher der beiden derzeit hauptsächlich 
mit einander im Streit liegenden Meinungen in dieser Sache ich 
mich schlagen sollte, zu derjenigen Gümbels, der, kurz gesagt, 
den Korallenkalk und die Solenhofer Schiefer als gleichaltrig 
ansieht und lediglich für Faciesverschiedenheiten einer und der- 
selben geologischen Epoche erklärt, oder aber zu derjenigen 
Quenstedts, der auch noch in seinen neuesten Schriften (Be- 
gleitworte zum Atlasblatt Blaubeuren, 1872) an seiner früheren 
Behauptung festhält, dass die Korallenschichten ins 8 gehören, 
wenn sie auch da und dort, wie z. B. am „Oefele“, in 3 mögen 
„hinuntergewuchert“ haben. Ich muss sagen, „hätten wir nicht 
in Schwaben das Quenstedt’sche Alphabet schon so langjährig 
eingebürgert und wäre die Ideenassoziation „Nattheim, Oerlingen 
etc. — g£“ nicht schon so sehr bei uns in succum et sanguinem 
übergegangen, wie es thatsächlich der Fall ist, so würde ich, 
Gümbels Anschauung im wesentlichen für die richtigere haltend, 
den Vorschlag machen: wir wollen das Quenstedt’sche £ und & 
als 2 verschiedene Gestaltungen eines und desselben geologischen 
Horizontes betrachten und statt der bisherigen Redeweise (8 =— 
Marmor- und Korallenkalk, %z = Krebsscheerenplatten) nur von 
£ sprechen und demselben in Quenstedts X ein &‘ gegenüberstellen 
oder vielmehr umgekehrt nach Analogie unserer bisherigen Be- 
zeichnungen die Thonfacies des oberen Weissen (Quenstedts 
£) 8, seine Schwammfacies (den Korallenkalk sammt Marmor 
und Dolomit) £‘ heissen. Die Gründe, die ich hiefür beizubringen 
hätte, wären etwa folgende: 
1) Es gibt zwischen Quenstedts & und & keine rechten 
Gränzen. Die Korallen gehören zweifellos beiden Gebieten 
an und je mehr man in der Ulmer Gegend sucht und klopft, 
desto schwieriger wirds im einzelnen Fall, genau anzugeben, ob 
man in & oder X sich befinde. Man besuche nur einmal das 
Blauthal und die gegenwärtig in Folge der dortigen Cement- 
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