Full text: Jahreshefte des Vereins für Vaterländische Naturkunde in Württemberg : zugl. Jahrbuch d. Staatlichen Museums für Naturkunde in Stuttgart (Bd. 33, 1877)

ZZ H487. 
das Werk der Hyänen vor uns haben. Nur die Hyäne vermag 
so wie wir es treffen, die Epiphysen von den Knochen abzubeissen 
und die Knochen selber zu zersplittern. Im Ganzen sind 43 
bestimmbare Elephantenreste zu verzeichnen. 
3. Das Nashorn ist zahlreich vertreten in alten nnd 
jungen Exemplaren. Ihre Knochen und Zähne bilden fast die 
Hauptmasse des Höhlenmaterials, sie haben, scheint es fast, 
den Hyänen weniger gemundet als z. B. die Reste das Pferde, 
die der Zahl der Zähne nach noch viel reichlicher in der Höhle 
verzehrt wurden. 39 vollständige Oberkieferzähne, 40 des Unter- 
kiefers und 30 Bruchstücke von Zähnen lassen sich verzeichnen. 
Mit Ausnahme eines einzigen Exemplars, das zu Rhinoceros 
Merkü gehört, stammt alles von Rh. tichorhinus, dessen Zähne 
an dem isolirten Schmelzcylinder hinter dem äusseren Schmelz- 
blech leicht zu erkennen sind. Unter gegen 60 grösseren 
Knochenfragmenten erwähne ich 3 Stücke os ilei, die ganz gleich- 
mässig abgebissen eine Art Beil vorstellen. Räthselhafte Stücke, 
bei denen man noch schwanken mag, ob die Hyäne allein sie 
zu Stande gebracht hat oder die Menschenhand mithalf. Auch 
2 Stücke ulna sind übereinstimmend behandelt d. h. ihres Vorder- 
theils beraubt. Im Ganzen liegen 169 Nashornreste, ob auch 
oft bis zur Unkenntlichkeit benagt, vor uns. 
4. Der dritte Dickhäuter ist das Schwein, vertreten 
durch 7 Stücke Kiefer und Knochen. Zu bemerken ist an ihnen 
Nichts. 
5. Die Hyäne steht unter den Raubthieren der Höhle so 
sehr oben an, dass man keinen Anstand nehmen darf, mit Dawkins 
die Höhle geradezu einen Hyänenhorst zu nennen, denn zeitweilig 
war die Hyäne die Herrscherin in der Höhle, in der sie ihrem 
nächtlichen Frass oblag. Man nennt sie Hyaena spelaea. An 
H. crocuta anschliessend unterscheidet sie sich von dieser doch 
durch die enorme Grösse der Zähne und den Mangel der Zahn- 
wülste. Es liegen Principale des Unterkiefers vor von 36 Mm. 
Länge und 16 Dicke gegenüber von 30 und 12 bei crocuta 
und 26 und 10 bei striata. Auch prägt sich der hintere Basal- 
höcker mehr aus als bei crocuta, derselbe ist schon an Milch-
	        
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