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gar nicht ähnlich sehen, bei deren Anblick aber die Vorstellung
eines (versteinerten) Wurmes um so mehr Platz greifen konnte,
als sie vielfach auf ihrer untern Seite quer geringelt sind. Wenn
dieselben auch keineswegs rund, sondern platt sind, so mochte
dieser Umstand nicht wesentlich stören, da es wohl selbstver-
ständlich erschien, dass ein Wurm, der aus dem Stein heraus-
geschlagen wird, platt gedrückt worden sein müsse.
Obwohl die Rochen Knorpelfische sind, so bieten sie doch
mehrere Skelettheile dar, welche sich zur Erhaltung im fossilen
Zustand gut eigneten. Das sind vor Allem die Zähne; dann
aber auch die Hautplatten, welche sehr vielen lebenden Ge-
schlechtern und Arten znkommen; ferner die Schwanz- und
Rückenstacheln, die ebenfalls bei einer Anzahl lebender Ge-
schlechter getroffen werden, und endlich bei den Sägfischen die
Zähne der Säge.
Im Nachstehenden werden wir versuchen, diese stets ver-
einzelten Reste zu deuten, vorzüglich nach der Analogie der
lebenden Thiere. Die fossilen Originalien befinden sich in mei-
ner Sammlung. Für die gütige Unterstützung bei der Verglei-
chung der lebenden Thiere spreche ich dem Herrn Oberstudien-
rath Dr. v. Krauss und Herrn Dr. Klunzinger in Stuttgart mei-
nen öffentlichen Dank aus. Auf die benutzte Literatur wird im
Context hingewiesen.
A. Zähne von Rochen.
Das Vorkommen fossiler Rochen mit grossen flachen Zäh-
nen, sichtlich entsprechend dem Geschlecht Myliobates, ist längst
von Agassiz constatirt; dagegen Sind die Rochen mit kleinen
sogenannten Körnerzähnen in der Paläontologie noch sehr wenig
gekannt. Dieselben sind freilich auch so klein, dass, wenn nicht
besondere Aufmerksamkeit auf dieselben verwandt wird, sie sich
der Beobachtung sehr leicht entziehen. Nur vom Monte Bolca
führt Agassiz (Recherches III. S. 382) zwei Arten Trygonen
und einige Arten von Torpedo an.
In der Molasse von Baltringen und wohl in Oberschwaben