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ungenützt und ungekostet entlassen. So hat nun das innere,
heftige Verlangen bis jetzt nur die Fangarme herauswachsen
lassen. Wenn nun die Fortentwicklung in dieser Beziehung
Millionen von Jahren noch so fortgeht, dann werden die Wimpern
zu Zähnen, die Blätter zu wirklichen Mägen, die Wurzeln wahr-
scheinlich zu Darmkanälen werden und dann wehe der Insekten-
welt! — Bis jetzt durch die Pflanzenwelt ernährt, werden die
Rollen wechseln und die Pflanzen werden sich von den Insekten
nähren und die Insekten und überhaupt die Thierwelt die Nah-
rung direkt aus Luft und Erde aufnehmen.
VII. Apotheker Fehleisen in Reutlingen sprach über
„einige alte Probleme in neuem Gewande.“ Er suchte
nachzuweisen, dass die heutige Wissenschaft vielfach noch mit
denselben Problemen beschäftigt sei, wegen deren Lösung die
Gelehrten des Mittelalters sich abmühten, wenn auch die Art
und Weise, wie und die Gründe, warum man diese Probleme
heute noch zu lösen sucht, ganz andere sind, als damals.
Wenn man z. B. bedenkt, dass für ernste und gewissenhafte
Forscher, wie: Albertus Magnus, Roger Bacon, Geber, Basilius
Valentinus u. A. die Erzeugung des Goldes blos um seines
Werthes willen erst in zweiter Linie oder auch gar nicht in
Betracht kam, sondern lediglich die Frage, ob man ein Metall
in ein anderes verwandeln könne, so springt die Analogie sofort
in die Augen, wenn man weiss, dass die moderne Chemie die
Frage: was ist ein Element? noch so wenig beantworten kann,
als die Alchemisten die von ihnen aufgeworfene Frage nach der
Möglichkeit Metalle umzuwandeln. Es ist nämlich eine gegen-
wärtig ziemlich unbestrittene Annahme, dass die sogenannten
chemischen Elemente, d. h. diejenigen Stoffe, welche nach dem
gegenwärtigen Stande unserer chemischen und physikalischen
Hilfsmittel nicht weiter zerlegt werden können, noch nicht jene
letzten Elemente der Materie sind, welche die heutige Atomistik
ihren Deductionen zu Grunde legt, sondern dass sie sich vielmehr
nur als verschiedene Verdichtungszustände eines und desselben
Stoffes erweisen möchten, welche Annahme von der Einheit des