Stein der Reihe nach Späne abspaltet, bis der Nucleus übrig bleibt.
Dagegen sehen die bei Bab el meluk, Helwan, Edfu u. s. w.
gefundenen Stücke, gleich den von Lepsius abgebildeten, so
ganz zweifellos als von Menschenhand geschlagen aus, dass der
Gedanke an zufällige Bildung auf das entschiedenste ausge-
schlossen werden muss. Es handelt sich hier nicht etwa um
subjektive Ansichten des einen oder anderen Gelehrten, sondern
um den allgemein gültigen Satz, dass ein Stein unter der
Hand des Menschen durch Schläge mit andern Steinen oder
mit Instrumenten eine bestimmte Gestalt erhält, die
er ohne dies nicht bekäme. So wenig man einen be-
hauenen Quaderstein mit einem möglicher Weise durch Zufall
viereckig gesprungenen Steinblock verwechseln wird, so wenig
können die geschlagenen Feuersteine mit Natursplittern ver-
wechselt werden.
Hiebei muss ein Hauptwerth noch weiter darauf gelegt
werden, dass. nicht etwa der Fund eines einzelnen Feuerstein-
splitters in Betracht kommen darf, sondern die Zahl der Funde
an ein und derselben Stelle, während in der nächsten Nähe die
Splitter ganz fehlen. Dessgleichen ist das geognostische Moment
herbeizuziehen, dass der Gedanke an natürliche Bildung der
Splitter nur da erwogen werden darf, wo wirkliche Kreidebänke
mit den Schnüren und Knauern der Feuersteine an Ort und Stelle
anstehen.
Ebers und Lepsius wollen sich mit dem Gedanken an
menschlichen Ursprung der Feuersteinmesser aus dem Grund
nicht befreunden, weil sie dieselben an ganz wasserlosen Stellen
des steinigen Arabiens fanden, wo sie Hunderte von Quadratmetern
bedecken. Sie hielten es für widersinnig, deren menschlichen
Ursprung anzunehmen, weil alle Bedingungen der Existenzmög-
lichkeit für eine menschliche Station hier fehlen. Dabei gehen
sie von der entschieden unrichtigen Voraussetzung aus, als ob
die Wüste von jeher Wüste gewesen wäre. Eine solche Annahme
könnte nach meiner Ansicht etwa das Resultat einer eingehenden,
Alles erschöpfenden Untersuchung sein, sie aber als einen feststehen-
den Satz vorauszuschicken und darauf Beweise gegen den mensch-
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