zeichnet. Solche ganz ähnlich verlaufende feine Linien finden
sich auch dicht gedrängt auf den eigentlichen Querbruchflächen,
und es entsteht so ein Anschein von Faserigkeit, die in Wirklich-
keit wohl, wie ich glaube, nicht existirt oder die jedenfalls sehr
viel mehr zurücktritt, als man das nach dem ersten Anschein
denken sollte. Jedenfalls gelang es nie einzelne so feine Fasern
abzulösen, wie sie sich bei vielen braunen und rothen Glas-
knöpfen ablösen lassen, wo sie so scharf und spitzig sind, dass
man sich daran erheblich stechen kann.
Die Härte des Minerals fand sich ungefähr — 6—7,
einzelne Stücke ritzten Quarz merkbar.
Alle diese Eigenschaften, wie sie sich aussen schon ohne
Anwendung speziellerer Untersuchungen zeigen, führen mit Sicher-
heit auf Hydrohämatit, Der völligen Sicherheit wegen aber habe
ich auch eine chemische Untersuchung angestellt und dabei einen
Wassergehalt von 5,67% 0 gefunden, was genau auf die Hydro-
hämatitformel H2 0.2 Fe2 03 — Hı Fe4 O7 führt. Ein Theil
des Wassers geht schon unter Glühhitze leicht weg, daher geben
grössere Stückchen schon im Kolben grössere Mengen Wasser-
tropfen und zeigen dabei das für den Hydrohämatit zum Unter-
schied von allen anderen ähnlich aussehenden Eisenerzen charak-
teristische starke Zerknistern, das schon Breithaupt® als unter-
scheidendes Kennzeichen angiebt. Die letzten Antheile des Wassers
gehen erst bei starker Glühhitze weg.
In kalter HC1 löst sich das Pulver schwer, in heisser rasch
und leicht, beidemal unter Erzeugung starker, Lakmus-bleichender
Chlordämpfe, was auf einen grösseren Mangangehalt hinweist.
Dabei bleibt nur ein kleinerer unlöslicher Rückstand.
Ausser dieser scheinbar faserigen Varietät des Hydrohämatit
scheint nun aber noch eine zweite pulverförmige desselben vor-
handen zu sein, die ich auch in jener Dissertation schon be-
schrieben, aber damals für Eisenoxyd gehalten habe. Es sind
dies ziegelrothe Flecken auf der schwarzen Glaskopfoberfläche
und dünne, dem festen Hydrohämatit eingelagerte Schnürchen,
die beim Erhitzen im Kolben Wasser geben, also nicht Eisen-
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