fortbestund. Gemeinsames Arbeiten zur Erforschung der ver-
wickelten Lagerungsverhältnisse der Erdrinde hiess die Loo-
sung. Dieses gemeinsame Arbeiten hub nach verschiedenen Ex-
cursionen im Gebiet des Hohenstaufens an jenem abgegrenzten
Jurafleck an, auf welchen v, Buch schon als auf eine Abweichung
von der Jura-Regel hingewiesen hatte, mit Langenbrücken*
Im April 1856 wurden die Aufnahmen gemacht, im Herbst
des folgenden Jahres controlirt und abgeschlossen und entstund
im Winter die Arbeit: Deffner und Fraas, die Jura-Ver-
senkung von Langenbrücken, Neues Jahrbuch 1859, p. 1 und
513, mit Karte und Profilen. Der geognostisch - paläontologi-
sche Theil hatte Fraas, der stratigraphisch - geologische
Theil Deffner zum Verfasser. Die Resultate, auf welche sie
kamen, liefen darauf hinaus, dass der Langenbrücker Jura eine
direkte Fortsetzung des schwäbischen Juras ist, an den er Sich
in allen seinen Gliedern anschliesst und mit dem er nach seinen
Petrefakten übereinstimmt. Die bestehende Dislokation des Langen-
brückener Juras lässt sich durch Annahme einer Hebung nicht
erklären, sie ist vielmehr das Resultat einer Versenkung in Folge
eines Spaltensystems, das von NO. nach SW. sich zieht. Die Zeit
dieser Spaltenbildung fällt ungefähr in die Anfangszeit der Miocäne.
In die Zeit von 1857—58 fällt eine private Studie chemisch-
geognostischer Natur über die Bohnerz gebilde**. Sie ward
hervorgerufen eines Theils durch die grossartigen Entdeckungen
der Paläotheriumlager in den Bohnerzgebilden von Fronstetten
(Jahreshefte VIII und IX. Fraas, Beiträge zur Paläotherien-
formation), andererseits durch den Versuch von Alberti (IX, 76),
die Bohnerze in den Bereich des Vulkanismus herbeizuziehen.
War doch der Vulkanismus gerade das gesattelte Pferd, das
Deffner mit Freuden bestiegen hätte, wenn er auch nur
entfernte Anhaltspunkte für vulkanische Entstehung der Bohnerze
gefunden hätte. Mit der nüchternsten Logik weist dagegen
* In der Rede L. v. Buchs steht der entstellende Druckfehler
„Langenberg‘“ statt Langenbrücken.
** Erklärung der Bohnerzgebilde“, Jahreshefte XV, pag. 258.
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