Full text: Jahreshefte des Vereins für Vaterländische Naturkunde in Württemberg : zugl. Jahrbuch d. Staatlichen Museums für Naturkunde in Stuttgart (Bd. 34, 1878)

Gesteinsmassen, welche nicht über der im schwäbischen Unter- 
land denudirten Trias lagerten. In dieser Hinsicht schreibt er: 
„Eine specielle Aufgabe der süddeutschen Geologie wäre die 
„Behandlung der Frage: durch welche Umstände ist die De- 
„nudation des Triasbeckens zwischen Schwarzwald und Thüringer- 
„wald bedingt worden und in welchem horizontalen und vertikalen 
„Mass und Umfang hat dieselbe stattgefunden? Meine Ansicht 
„ist hierüber: 
„1. Die Denudation, welche ich von der Erosion trenne, 
„Sucht im grossen Ganzen Horizontal - Ebenen von gleicher 
„Meereshöhe zu bilden, wo solches wegen gar zu ungleicher 
„ Widerstandskraft des zu entfernenden Gesteine nicht möglich 
„ist, schafft sie statt dessen wenigstens Schichtenebenen , mehr 
„oder weniger geneigte Flächen, Plateaus. In diesem Fall sind 
„die vorderen Ränder jeder Formation im Niveau mit der nächsten 
„Reihe der folgenden Formation, daraus folgern z.B. die Terrassen 
„der Formationen in Schwaben und dem Elsass. 
„2, Aus dem 1. Gesetz, dem der gleichen Niveaubildung, 
„leitet sich eine Erscheinung ab, die zwar streng logisch aus 
„dem ersten Gesetze folgt, aber als abgeleitetes zweites Gesetz 
„formulirt werden kann. Es lautet: bei muldenförmiger Lagerung 
„erhalten sich die in der Muldentiefe lagernden Gebirgstheile am 
„längsten. Vergleiche z.B. die Mulde von Langenbrücken, Gail- 
„dorfer Liasmulde, Pforzheim, Wimpfen, Hesselberg, Saargemünd, 
„Zweibrücken etc. Die Consequenzen dieses Gesetzes haben wohl 
„die meisten Unrichtigkeiten in den Anschauungen der Geologen 
„Wächgerufen, indem man die genannte Form des Abbruchs für 
„die des Aufbaus genommen hat. So nahm man dasjenige, was 
„nur der letzte conservirte Rest einer früheren weiten Verbreitung 
„ist, für einen blos in der Mulde abgesetzten Niederschlag und 
„wollte hienach die Grenzen der einstigen Formationsmeere be- 
„stimmen. 
„3. Durch Umkehrung des 2, Gesetzes erhält man das 3.: 
„Bei sattelförmiger und gewölbeartiger Lagerung werden die in 
„der Höhe liegenden Schichten mehr abgewaschen, als die in der 
„Tiefe am Rand des Sattels liegenden.
	        

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