Diess sind, wie man sieht, dieselben Zahlen wie bei der
entsprechenden Substanz aus Schraufit. Es ist also bewiesen,
dass der in Alkohol unlösliche Antheil des Bernsteins — und
diess ist dessen Hauptmenge — und die entsprechende Substanz
aus Schraufit identisch sind.
Bei der Elementaranalyse der obigen Harze vom Libanon
und des Bernsteins habe ich auf den Schwefelgehalt dieser
Körper keine Rücksicht genommen. Nach Baudrimont beträgt.
derselbe in Bernstein 0,25 bis 0,5 Procent.* Nach Bestimmungen
von John, die in den Verhandlungen der K. K. geologischen
Reichsanstalt vom Jahre 1876, N°. 11, veröffentlicht worden sind,
beträgt der Schwefelgehalt in einem gelben durchsichtigen Harz
vom Libanon 0,36 und in einer rothbraunen .bis hyacinthrothen
Varietät ebendaher 0,56 Procent. Die mir zu Gebote stehenden
beschränkten Mengen dieser Harze erlaubten eine derartige Be-
stimmung nicht; auch wäre sie augenscheinlich auf das Resultat
der Analyse von keinem Einfluss gewesen. Im Uebrigen stimmen
die Resultate John’s mit den meinigen wenig überein.
IIL Prof. Hegelmaier aus Tübingen trug beijGelegenheit
der Vorzeigung frischer Exemplare von Euphorbia verrucosa Lam.,
welche durch einen sie bewohnenden, massenhaft Teleutosporen-
lager nebst Spermogonien bildenden Uromyces deformirt werden,
einige Bemerkungen über Rostpilze der Zuphorbia-
Arten vor.
Unsere Kenntnisse von den dieser Gruppe angehörigen, die
genannte Gattung heimsuchenden Schmarotzern sind zur Zeit
sehr fragmentarisch und müssen aus verschiedenen, einstweilen
vereinzelt vorliegenden Daten combinirt werden; wie sich aber
aus dem seither Bekannten zu ergeben scheint, sind die Euphorbien
die Wirthe einer ganzen Reihe von Uredineen, welche zwar als
solche unter einander verwandt sind, aber nicht bloss spezifisch
unterschieden werden müssen, sondern auch rücksichtlich ihrer
speziellen Lebensweise und KEntwicklungsgeschichte sich ver-
* Jahresbericht von Will für 1864. Seite 538.
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