Full text: Jahreshefte des Vereins für Vaterländische Naturkunde in Württemberg : zugl. Jahrbuch d. Staatlichen Museums für Naturkunde in Stuttgart (Bd. 34, 1878)

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Zeitschr. 1876, N%. 9) gegeben worden ist. Derselbe sah den 
Uromyces der E. verrucosa in der Umgebung von Laibach auf- 
treten in unmittelbarer Verbindung mit einem Aecidium, derart, 
dass an demselben Stock die Aecidiumbecher und kurz darauf 
noch zwischen diesen die Teleutosporenlager erschienen in einer 
Combination, welche nicht wohl einen Zweifel an der Zusammen- 
gehörigkeit beider in einem Entwicklungskreis erlaubte. Es 
existirt überdies eine Angabe von Oudemans, nach welcher in 
den Niederlanden ein Uromyces auf der in hiesiger Gegend 
nicht vorkommenden Kuphorbia Gerardiana Jacq., welcher 
möglicherweise mit dem der X. verrucosa identisch ist, eben- 
falls mit einem Aecidium combinirt gefunden wurde. 
Der zweite hieher gehörige Punkt betrifft die Spermogonien 
des Pilzes. Diese gehen jedenfalls den Teleutosporenlagern auf 
E. verrucosa regelmässig unmittelbar voraus. Nach sonstigen 
mycetologischen Erfahrungen begleiten die Spermogonien so 
regelmässig die Aecidienfrüchte, dass sogar die — allerdings 
bis jetzt für die vorliegende Pilzgruppe nicht näher erhärtete — 
Vermuthung besteht, die Aecidienfrüchte kommen unter Mit- 
wirkung der Spermatien als männlicher Befruchtungskörper zur 
Entwicklung. Es lässt sich daher auch in unserem Fall mit 
Sicherheit annehmen, dass, wofern Aecidien sich überhaupt ent- 
wickeln, sie dieselben Wirthpflanzen bewohnen müssen. Solche 
Aecidien scheinen aber eben verhältnissmässig selten und viel- 
leicht nur in gewissen Gegenden sich zu bilden, so dass ander- 
wärts die Spermogonien, wofern überhaupt sie eine befruchtende 
Funktion ausüben, die Rolle überflüssiger Organe spielen würden. 
Der Vortragende würde es immerhin als eine dankenswerthe 
Aufgabe für hiesige Beobachter ansehen, dem etwaigen Vor- 
kommen von Aecidien, welche ja auch in hiesiger Gegend vor- 
handen sein könnten, auf E. verrucosa nachzuspüreu, da nicht 
leicht irgendwo der Uromyces dieser Pflanze massenhafter vor- 
kommen dürfte als in der hiesigen, überhaupt für Beobachtungen 
auf diesem Gebiet nicht ungünstigen Umgebung. Der Vor- 
tragende hob in letzterer Beziehung aus der Reihe der Rostpilze 
der Euphorbien noch das in den hiesigen Bergwäldern nicht
	        
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