Full text: Jahreshefte des Vereins für Vaterländische Naturkunde in Württemberg : zugl. Jahrbuch d. Staatlichen Museums für Naturkunde in Stuttgart (Bd. 39, 1883)

brut; zwei derselben enthielten Cercarien, die dritte aber ein 
schwanzloses Distoma mit Eigenschaften, die in so mancher 
Hinsicht auf unser Distoma hepaticum hinweisen, dass Leuckart 
es für erlaubt hält, es bis auf Weiteres als vermuthliche Jugend- 
form unseres Leberegels in Anspruch zu nehmen. Leider fehlt 
nur ein Merkmal an diesen Redien, nämlich gewisse Fussstum- 
meln, mit welchen die aus den Embryonen des Leberegels in 
Timnaeus ypereger gezüchteten Redien stets ausgestattet waren. 
Fütterungsversuche anzustellen, war nicht möglich, da nur ein 
einziger Zimnaeus truncatulus gerade diese Redien enthielt. Das 
Organ, worin diese Redien sich fanden, war die Leber, in welcher 
auch ich dereinst die meinigen gefunden. 
Ausser dieser Redie aber fand Leuckart, wie oben erwähnt, 
noch zwei weitere Radien in seinem Limnaeus truncatulus, welche 
beide Cercarien enthielten. Eine derselben kann aus ver- 
schiedenen Gründen für unseren Leberegel nicht weiter in Be- 
tracht kommen. ‚Die andere aber ist offenbar die, die ich selbst 
im Jahre 1873 gefunden und in ‚welcher ich eben die Jugend- 
form des Leberegels vermuthete. Sie enthielt die Cercarien mit 
dem Stachelkleid. Ja, Leuckart findet sogar, dass in der That 
der Kopf dieser Redien eine grössere Achnlichkeit hat mit jenen 
Sprösslingen des Leberegels, die er gezüchtet, als jene seine 
obengenannte Redie mit schwanzloser Brut, die er zunächst als 
die wahrscheinlichste Redie des Leberegels bezeichnet. 
So steht die Sachlage heute. Sicher ist so viel, dass in diesen 
kleinen Limnäen und, wie es scheint, vorzugsweise oder allein 
in dem Limnaeus truncatulus der Zwischenwirth des Leberegels 
gefunden ist und es macht mir grosse Freude, in dieser für die 
Wissenschaft wie für die landwirthschaftliche Praxis so wichtigen 
Frage zuerst und mit guten Gründen die richtige Spur aufgezeigt 
zu haben. 
Was den Limnaeus pereger betrifft, in welchem man immer- 
hin einen weiteren Zwischenträger vermutlıen könnte, so ist der- 
selbe auf unserer Alb sehr gemein, häufiger als Zimnaeus trun- 
catulus. Er lebt da gleichfalls in kleinen Wiesengräben, wie 
jener. Nach Redien habe ich in demselben damals, als ich meine 
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