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wichtiges Bedenken entgegen: die Art und Weise des Vor-
kommens vieler Kieselhölzer, speciell auch ” derjenigen
der Keuperformation. Der Geysirprocess trägt den Charakter
des Localen an sich —- unsere Hölzer sind in einem bestimmten
Schichtensysteme zahlreichst über ein ungeheures Territorium
verbreitet, welches zudem von sonstigen Produkten der Geysir-
thätigkeit, Uebersinterungen, Absätzen von Kieseltuff, auch nicht
die geringste Andeitung aufzuweisen hat. Dies scheinen dem
Vortragenden unvereinbare Gegensätze zu sein, welche zwingend
zur Annahme mehr denn eines Weges der Bildung für die Ver-
kieselungen der Hölzer führen, wie ja die Manchfaltigkeit der
Processe zur Herausbildung eines Produktes wohl die Regel
genannt werden darf. Die Frage nach dem näheren Gange des
Verkieselungsprocesses der Keuperhölzer und der wie sie massen-
haft und über ein grosses Territorium verbreiteten Kieselhölzer
anderer Formationen bleibt noch immer eine offene, trotz der
Kuntze’schen Beobachtungen im Nationalpark, deren Anwendbar-
keit auf einzelne Fälle von Pflanzenverkieselungen in geologischer
Vorzeit nicht geläugnet werden soll *.
In der dem Vortrage folgenden Debatte vertheidigte Herr
Professor Dr. Miller die Annahmen Kuntze’s, während Herr Pro-
fessor Fraas die Zweifel des Vortragenden, namentlich die aus
der grossen Verbreitung der Keuperhölzer entspringenden, voll-
kommen theilt.
Prof. Dr. Nies in Hohenheim legte ferner die photo-
graphische Nachbildung einer Platte Ohmdener Posi-
donienschiefer vor. Auf die enge Fläche von wenig mehr
als einem Quadratmeter ist eine Kolonie von 43 Individuen Penta-
crinus briaroides Qu. zusammengedrängt, deren Kronen der Mehr-
zahl nach vorzüglich erhalten sind.
* Es darf nicht verschwiegen werden, dass G. Schweinfurth die
Verkieselung der den bekannten versteinerten Wald in Aegypten bil-
denden Nicolia-Stämme in Uebereinstimmung mit Kuntze’s Theorie
deutet. Zeitschr. geolog. Ges. 34. 139.
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