II. Abhandlungen.
Zur Molluskenfauna von Württembergisch Franken,
Von Dr. D. F. Weinland.
Mit 4 Holzschnitten.
Der nachfolgende Beitrag zur Weichthierkunde eines bis
jetzt auf diese Thiere noch wenig untersuchten Theils des
Frankenlandes gründet sich auf eine ziemlich umfassende Samm-
lung, die mein Sohn Carl während seines Aufenthalts im Seminar
Schönthal in den Jahren 1878 bis 1880 zusammengebracht und
auf die Beobachtungen, die er daselbst gemacht hat.
Im Ganzen scheint das untere Jagstthal nicht eben reich
an Mollusken, zumal im Vergleich mit der Alb und ihren Hängen
und Thälern; auffallend ist besonders die Armuth des Waldes
an den sonst so charakteristischen Formen der Clausilia und
Buliminus, während einige grössere Gehäuseschnecken, z. B.
Helix hortensis und nemoralis, wie auch die Nacktschnecken
besser vertreten sind. Auch die Wiesen und deren Grundmoos
geben wenigen Arten Schutz und Nahrung. Eine bessere Aus-
beute gewähren die vielen unbewaldeten, nur mit Gestrüpp und
kleinen Felsen bedeckten Halden, Am reichsten zeigt sich, wie
überall, so auch hier der feuchte Waldtrauf mit seinen Hyalina,
Helix incarnata, obvoluta, personata, vomatia u. A.
Gut vertreten sind die Wassermollusken. Die ziemlich rasch
fliessende Jagst hat viele kleine, ruhige Buchten, wo es an
Gasteropoden und Acephalen nie fehlt. Von letzteren. sind drei
grössere und drei kleinere Arten beobachtet worden, von denen