Full text: Jahreshefte des Vereins für Vaterländische Naturkunde in Württemberg : zugl. Jahrbuch d. Staatlichen Museums für Naturkunde in Stuttgart (Bd. 39, 1883)

Ganz auffallend und beinahe im Gegensatz zum Stockcen- 
trum entwickelt sich auf diesen dünnen Platten die Epi- 
dermis zu kräftigen, regelmässigen Porennetzen, stellenweise 
sogar rechtwinklig werdend und dann, wie bereits erwähnt, dem 
Spongites strigutus Qu. sehr nahe stehend, der hier auch vor- 
kommt. Nähere Untersuchung dürfte sogar vielleicht dazu führen, 
dass lediglich solche vereinzelt herausgehrochene Stücke der no- 
dosissima denselben repräsentiren. 
Dieses quadratische Auftreten der Netzmaschen kann an- 
fänglich sehr im Verwirrung bringen, wie schon‘ oben bei der 
funiculata erwähnt wurde, und um so mehr, als sich selbst Quen- 
stedt auf Seite 53 seines Werkes nicht einmal sicher fühlt, die 
daselbst besprochene linteata zu den Retispongien oder Texti- 
spongien zu stellen. Insofern er jedoch von den letztern ver- 
langt, dass die rechtwinklige Anordnung durch den ganzen 
Körper hindurch sich verfolgen und nachweisen lasse, können 
wir die quadratische Netzgestaltung bei einzelnen unserer Ra- 
mispongien getrost einfach als Extreme von Retispongien auf- 
fassen und sie also ruhig bei diesen lassen, nachdem sich 
Uebergänge der verschiedensten Art zeigen, abgesehen von der 
allgemeinen Reticulatennatur der Ramispongien überhäupt. 
Ich zweifle nicht, dass mikroskopische Untersuchungen an 
Dünnschliffen mir Recht geben und zu einer besondern Gattung 
oder Familie unserer Ramispongien führen werden. Gehört ja 
sogar nach Zittel vorstehende Quenstedt’sche Zinteata nicht zu 
Zittel’s Craticularien, also den Quenstedt’schen Texturaten, son- 
dern zu Zittel’s Pachyteichisma. Letztere aber, beziehungsweise 
den nahe stehenden Trochobolus werden wir unten bei meiner 
neuen globosa und abundans sehr nahe streifen, so dass sich 
unsere Ramispongien so ziemlich als eine Mittelform zwi- 
schen verschiedenen nahestehenden andern Schwämmen ergeben 
dürften, namentlich wenn Zittel angibt, dass zur sichern Be- 
stimmung der Schwämme die mikroskopische Gestaltung allein 
nicht ausreiche, sondern auch die äussere Form u. s. w. zur 
Hand zu nehmen sei. 
Uebrigens werden die Reticulatenporen der Unterseiten 
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