Full text: Jahreshefte des Vereins für Vaterländische Naturkunde in Württemberg : zugl. Jahrbuch d. Staatlichen Museums für Naturkunde in Stuttgart (Bd. 43, 1887)

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QuEnstEDT erwähnt die schwarzen harten Knollen mit krystal- 
lisiertem Schwerspat schon im Flözgebirge (pag. 375). 
Von dem höchsten Norden des europäischen Russlands erhalten 
wir Nachrichten über diese Geoden in der Reisebeschreibung des 
Grafen KAYSERLING nach dem Petschoraland. 
Ganz sichere Daten über aussereuropäische Knollenbildung 
brachten Gebr. SCHLAGINTWEIT aus Tibet mit. Eine grosse Kollektion 
bestimmte OrpEL in den Jurass. Cephalopoden pag. 267—82 neu und 
gab die entsprechenden Abbildungen dazu. 
Mag sich auch „keine einzige Spezies mit den einheimischen 
(pag. 268) identifizieren lassen,“ so sind Amm. Jason, Duncani, ornatus, 
anceps, athleta etc. darin unschwer zu erkennen. Viele der Ammoniten 
und Belemniten „stecken in gerundeten dunklen harten Geoden, deren 
Masse in schwarzen Hornstein übergeht“. Orrzı fügt hinzu: Dass 
die „Schichten von Spiti und Gnari-Khorum die Äquivalente der 
europäischen Kellowayschichten darstellen“. 
Übrigens zogen und ziehen noch heute diese Geoden die Auf- 
merksamkeit der Eingebornen auf sich. Sie werden bei ihnen für 
heilig gehalten, was man event. mit der Fruchtbarkeit der Gegen- 
den zusammenbringen kann, in denen die Knollen gefunden werden. 
Wenigstens ist letzteres bei der sogenannten „schwarzen Erde“ der 
Fall, die man aus Russland bis gegen Magdeburg verfolgt haben 
will. BLumensaAcH* (l. c. Tab. 2, Fig. 7) nennt geradezu die Knollen, 
die einen Ammoniten enthalten, Ammomites sacer: „quod apud 
Indos cisgangeticos pro symbolo mythico metamorphoseon dei sui 
Vishnu habetur et summa veneratione colitur.“ 
Im folgenden gebe ich einige Profile, die ich alle nach eigener 
Untersuchung aufgestellt habe. 
I. Boller Gegend. 
In der Umgegend von Boll ist der untere Ornatenthon leicht 
und genau zu untersuchen, südwestlich von Dürnau am Burghalden- 
berg im Walde. 
Die Grube war bei meiner Anwesenheit (Mai 1886) über 4 m 
tief. Die Schichten fallen darin etwas nach Süd ein. Das um- 
liegende Terrain ist von Weiss Jura-Geröll überstürzt und mit Eichen, 
Buchen und Gras überwachsen. Doch fand sich einige Meter über 
* Blumenbachii specimen telluris archaeo. Commentationes soc. scient. 
Gotting. Vol. XV. 1804. 
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