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gefehlt hat, welche das Studium der Natur mit besonderer Vorliebe
hegten und pflegten! Ich erinnere nur an die Namen eines Bauhin
und Zieten, eines Mendelssohn und Hartmann!
Unsere kleine Ausstellung soll Ihnen zunächst ein bescheidenes
Bild der Schätze unseres Bodens geben und wird Ihnen darüber eines
der hiesigen Mitglieder des näheren referieren. Meine Aufgabe ist
es zunächst, Sie einzuladen, die Versammlung selbst regelrecht be-
ginnen zu lassen, wozu in erster Linie ein Vorsitzender für die heutige
Versammlung zu bestimmen wäre, Ich glaube Ihrer Zustimmung gewiss
zu sein, wenn ich Ihnen hierzu nach längst hergebrachtem Brauch
unsern um den Verein so hochverdienten, geschäftskundigen und er-
fahrenen Vorstand, Herrn Oberstudienrat Dr. v. Krauss, vorschlage.
Hierauf wurde als Vorsitzender Oberstudienrat Dr. v. Krauss
von der Versammlung durch Akklamation gewählt.
Derselbe verlas sodann folgenden
Rechenschaftsbericht für das Jahr 1885—1886.
Hochgeehrte Herren!
Wie seit einer Reihe von Jahren bin ich auch heute wieder in
der glücklichen Lage, Ihnen über das vergangene nunmehr 41. Jahr
des Vereins nur Erfreuliches berichten zu können.
Fürs erste darf es immer als ein günstiges Zeichen für das
dem Verein und seinen Bestrebungen entgegengebrachte Interesse
bezeichnet werden, dass im verflossenen Jahr sich wieder 57 neue
Mitglieder haben aufnehmen lassen. Unter diesen gehören zugleich
7 dem Oberschwäbischen und 5 dem Schwarzwälder Zweigverein an,
ein Beweis, dass auch in diesen Bezirken .der Eifer für die vater-
ländische Naturgeschichte stets rege gehalten wird, was auch die
zahlreiche Teilnahme an ihren Versammlungen bekundet.
Sodann hat sich auch die vaterländische Naturalien-
Sammlung wieder eines Zuwachses durch die Beiträge von 44 Mit-
gliedern und Gönnern zu erfreuen. Das wertvollste Geschenk zur
Vervollständigung unserer aus allen Landesteilen reichen Konchylien-
Sammlung ist die Stiftung des Senatspräsidenten Wilhelm v. Gmelin.
Sie besteht aus 70 Arten Land- und 18 Arten Süsswasser-Konchylien
in vielen interessanten Varietäten und in sehr zahlreichen Exemplaren,
welche der eifrige Freund und sinnige Beobachter der Natur seit
vielen Jahren in Württemberg, hauptsächlich aber in der Umgegend
von Stuttgart und Ravensburg gesammelt und mit aller Sachkenntnis
und grosser Sorgfalt behandelt hat. Nach seinem Tode hat Frau