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Schwester der sonst ganz ähnlichen und gleiche Abstammung teilen-
den weissen Rose (rosa alba L.).“
Ein solcher Reichtum ist bei uns in den wärmeren Gegenden
noch nicht erreicht; man wird aber darauf hinweisen dürfen, dass
hier die südlichen Abhänge des Donauthales, die durch mildes Klima
und vielfach verbreiteten Kalkboden besonders begünstigt sind, auf
Rosen speziell noch nicht genügend untersucht sind. Es wurde oben
schon bemerkt, dass die Standorte der R. yallica bei Schemmerberg
und Sulmingen höchst wahrscheinlich nur vorgeschobene Posten vom
Donauthal aus seien. Und doch ist selbst hier noch, auf der Peri-
pherie des Verbreitungsbezirkes derselben, ihr Einfluss auf die Rosen
der Gegend ein sehr starker. Eine genauere Untersuchung jener
Gegend, sowie auch des Illerthales sollte die darauf zu verwendende
Mühe reichlich belohnen und könnte besonders auch die Zahl der
durch die gallic@ hervorgerufenen Bastardrosen vervollständigt wer-
den. Die Frage, ob die Südabhänge der Alb, die jenseits der Donau
sich befinden, noch zur oberschwäbischen Provinz, oder schon zur
Alb zu rechnen seien, ist von weniger Bedeutung. Die vorherrschende
Formation daselbst (Molasse, Süsswasserkalk) fällt für den innigen
Anschluss an Oberschwaben stark in die Wagschale, wenn auch nicht
bestritten werden will, dass durch die Donau in geographischer Be-
ziehung eine Scheidelinie zwischen Alb und Oberschwaben gezogen wird.
Huco v. MonL brachte schon 1845 in diesen Jahresheften (l. c.
S. 88) die Frage in Anregung, ob vielleicht und wieweit die Flora
von Oberschwaben in dem zum Bodensee (Rheingebiet) gehörigen
Teile, sich von dem zum Donaugebiet zu rechnenden unterscheide?
Wenn auch diese Frage noch keineswegs allseitig und erschöpfend
beantwortet werden kann, so erhält dieselbe doch schon einige Be-
leuchtung von dem speziellen Standpunkt aus, den wir eingenommen
haben, von der Verbreitung der Rosen über die beiden Abteilungen
des Gebietes. Dass auf den nördlichen Teil der Provinz das nach
Osten liegende Donauthal noch einigen Einfluss ausübe, wurde oben
schon ausgeführt. Allein dieser Einfluss scheint sich nicht ganz bis
zur Wasserscheide hin auszudehnen, sondern sich nur in die Gegend
bis unterhalb Biberach zu erstrecken. Von dort weg aufwärts, also
über den grösseren Teil des fraglichen Gebietes, sei es nun der Donau
tributär oder dem Rhein, macht sich der Einfluss des im Südosten
angrenzenden Zugs der Voralpen ohne Zweifel kräftiger geltend als
irgend ein anderer, vielleicht nur mit Ausnahme eines Strichs der
Bodenseegegend im engeren Sinne, somit des unteren Schussen- und