Beiträge zur Moosflora Württembergs.
Von Lehrer L. Herter in Hummertsried bei Waldsee,
Dr. GEorG von Martens hat im Jahrgang 1862 dieser Blätter
die erste Zusammenstellung der bis dahin von ihm und von andern
Beobachtern (KrmmLer, Köstiın, MomL, Ducke, RatHGEB, Haıst etc.)
innerhalb unseres Vereinsgebietes beobachteten Laubmoose gegeben.
Nach Abrechnung einiger Arten, deren Vorkommen bei uns nicht
genügend verbürgt ist, beläuft sich die Anzahl derselben auf etwa
200—205 Spezies. Dieser Anfang, der allerdings wenig geeignet
war, ein einigermassen zutreffendes Bild von dem thatsächlichen
Reichtum unseres Landes an Laubmoosen und ihrer räumlichen Ver-
teilung durch dasselbe zu geben, durfte dennoch und aus dem Grunde
willkommen geheissen werden, da dadurch überhaupt die Sache in
Anregung gebracht wurde und so ein Grund gelegt wurde, an den
sich weitere Forschungen ergänzend und berichtigend anschliessen
konnten und sollten.
Drei Jahre später (1865) veröffentlichte Hr. Prof. Dr. HEGEL-
MAIER in diesen Jahresheften ein „Verzeichnis der in Württemberg
bisher beobachteten Lebermoose“, deren Studium von den meisten
einheimischen (und andern) Botanikern nicht in gleichem Grade wie
das der umgänglicheren, bevorzugteren Laubmoose betrieben wurde.
Das Material, bezüglich der Anzahl der Arten verhältnismässig etwas
günstiger gestellt als das der Laubmoose, umfasste ca. 72 Spezies
und war zu einem grossen Teil von Dr. HEcELMAIER (besonders durch
Dr. KeEMMLER unterstützt) selbst zusammengebracht worden. Hatte
diese Vorarbeit nach des Verfassers eigenen Worten keinen andern
Zweck, als den einheimischen Beobachtern einenteils die noch sehr
mangelhafte hepatologische Erforschung des Gebietes darzulegen und
sie andernteils zu thätiger Mithilfe anzuspornen, so waren jetzt auch
hier einmal sichere Anhaltspunkte gegeben, ja eine Grundlage ge-
schaffen, auf welcher weiter gebaut werden konnte.