Fettigkeit herrscht und demzufolge überall Knauer und Schnüre von
Schwefelkies sie durchziehen. Trifft man nun beim Graben auf
einen tüchtigen derartigen Kiesknollen, so steckt in der Regel ein
(verdrückter) striatus darin, wogegen die schönen Lobenstücke des
Heterophyllen öfters auch vom Wasser ausgeschwemmt und im Fluss-
bett aufgelesen werden. Von durchgehenden Petrefakten gräbt man
in derselben Weise, Menge und Erhaltung wie aus den unteren
Thonen hier oben heraus: Amm. tortisulcoides Qu. und globosus
Zıer., die oben schon erwähnten kleinen Bivalven und Gasteropoden
(letztere auch hier meist verkiest), den Belemnites paxillosus Vontz
mit (ebenfalls verkiester) Alveole, sowie dem kleinen Compressus
SrtAHL, endlich Plicatula spinosa Qu., die sogar hier noch häufiger
wird und ihr Hauptlager zu haben scheint. Der winzige Schalen-
krebs (Cypris amalthei Qu.) setzt natürlich ebenfalls fort und ist fast
in jedem Thonstück zu beobachten; auch Amaltheus coronatus Qu.
spielt unter den Amaltheen noch immer die Hauptrolle. Die Mäch-
tigkeit dieser oberen Thone ist verhältnismässig sehr bedeutend
(5—6 m), wie man dies besonders am grossen Wehr sehen kann,
dessen Abflusswasser hier ein tiefes Bassin in dieselben sich ein-
gegraben hat. Beim Bau des Wehres sollen auch schön verkieste
grössere „Schnecken“ (wohl die genannten Striaten und Hetero-
phyllen) mehrfach zu Tag gefördert worden sein; jetzt ist den steilen
Wänden nicht mehr recht beizukommen und gräbt sich’s daher be-
quemer weiter unten.
Wir verlassen nun das Filsbett, da dasselbe (ähnlich wie ober-
halb des Göppinger Wehrs) auf eine weite Strecke aufwärts keinerlei
offene Stellen, sondern lediglich Kiesschutt enthält. Erst 1/, Stunde
weiter oben, am Salacher Wehr, treten wieder anstehende Schich-
ten hervor und zwar ist es immer noch Lias 0, aber in seiner oberen
Entwickelung. Hier ist denn, ähnlich wie am Ziegelbach das Haupt-
lager der verkiesten Amaltheen in ihrer Normalform, die aus dem Thon
am linken Ufer unterhalb des Wehres herausgegrubelt werden (hier und
da auch ein echter Amaltheus gigas Qu. dabei). Darüber stehen dann
die echten Costatenkalke an, von denen stets grosse Stücke abgerutscht
sind und im Fluss liegen. Auf der verwitterten Oberfläche der letzteren
haben wir öfters schon die zierliche Scalaria amalthei Qu. gefunden.
Das‘ Leitfossil, der Amm. costatus Remy. (spinatus v’Org.) selbst ist
hier wie in der ganzen Göppinger Gegend selten und nie schön er-
halten. Über den Kalkbänken folgen dann (wie bei Boll, Heiningen,
ÖOberböbingen und am Ziegelbach) lichte, graublaue Mergel,
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