Full text: Jahreshefte des Vereins für Vaterländische Naturkunde in Württemberg : zugl. Jahrbuch d. Staatlichen Museums für Naturkunde in Stuttgart (Bd. 43, 1887)

ähnlich denen der Clavatenbank unter dem Wasserfall, nur dass statt 
des Bel. clavatus jetzt der grösste Paxillose des Lias auftritt (Bel. 
paxillosus var. ventroplanus Qu.), dessen schwarze Schale sehr kennt- 
lich aus dem bläulichen Thone hervorschimmert. Unmerklich geht 
nun dieser Thon in die Seegrasschicht über, womit, wie überall 
im Land, der unterste Posidonienschiefer und ebendamit Lias & er- 
reicht ist. Am Wehr bei Salach tritt dieser Fucus (Algacites gra- 
nulatus SchL.) übrigens in der zartgefiederten Form auf, die schon 
einigermassen an Chondrites Bollensis Zırr. erinnert und etwas ganz 
besonders Zierliches hat. Auch seine Erhaltung ist an unserer Stelle 
eine ausgezeichnete, indem die Stengel ausgefüllt sind und somit als 
verdicktes Gezweig sich von der dunkleren Unterlage abheben. 
Damit schliessen wir diese Lokalskizze und geben nur noch 
das vorstehende schematische Detailprofil des Filsbetts bei Eislingen. 
Johannes Bauhinus Il. 
Von Prof. Dr. O. Fraas. 
Es ist unserer Versammlung sehr nahe gelegt hier „apud aci- 
dulas Goeppingenses“ und in der Nähe des „fontis balneique ad- 
mirabilis Bollensis“ Jomannes Baumn’s zu gedenken, als des Mannes, 
welcher vor 300 Jahren diese Gegend zum erstenmal monographisch 
behandelte und den Grund legte zum eingehenden Studium der nächst- 
liegenden Gegenstände, der Steine und Gewächse zu unseren Füssen. 
Es ist das erstemal, dass unabhängig von Pımms und andern klassi- 
schen Vorgängern der Stoff zu einer Schrift unmittelbar aus der um- 
befangenen Naturbeobachtung geschöpft wurde. Graf EBERHARD IV., 
der „Jüngere“ genannt, hatte schon vor seinem Regierungsantritt 
1517 durch seine Heirat mit der Erbin Henrıerte von Mömpelgard 
das Reichslehen der Grafschaft Mömpelgard in der Franche Comt6 
mit den dazu gehörigen Herrschaften im Besitz. Dort lebte eine 
alte Arztfamilie BAuHın, welche zwei Jahrhunderte hindurch berühmte 
Ärzte und Naturforscher der Welt schenkte. JzAn BAUumn I. ward 
1514 zu Amiens geboren. Derselbe nahm in Bekanntschaft mit 
Erasmus den reformierten Glauben an, wegen dessen er in seiner 
Heimat verfolgt wurde und nach England floh. Nach 3 Jahren zurück- 
gekehrt fing die Verfolgung wieder an und wurde er in Paris ge- 
fangen gesetzt und sogar zum Tod verurteilt. Zwar rettete ihn die 
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