ling, in Kirchheim Ledersüssling genannt, der grosse Weinäpfel, auch
Biechenbrunner genannt, der Weinling, der Ulmer Pfülling, der Hüt-
linsapfel, der Bachapfel, der Tauricher, der Zürcher Apfel, der Strim-
ling, der Röbling, der Feinesterling, Tröstling, der Jupenschwenker und
Breitling. Die Mehrzahl der genau beschriebenen Sorten und Namen
existiert heute noch. Die Namen der Fossile sind freilich indessen
andere geworden: was „Siegstein“ oder Sternstein heisst (Stielglieder
des Pentacrinus), lässt sich noch verstehen, auch Muschelstein, deren
es glatte und gestriemte gibt. Was aber „Albschoss“ für Belemniten
bedeutet oder „Scherhorn“ für Ammoniten, ist sehon schwieriger zu
deuten. Unter allen Umständen bleibt Baumn’s Schrift wertvoll genug
wegen der Erhaltung der alten Namen und dem Verzeichnis der von
den Alten gekannten und jetzt beschriebenen Gegenstände aus der
Natur.
BaAumın bleibt in seiner einfachen kindlichen Sprache ein Vor-
bild lokaler Forschung und eingehender Behandlung, fern von Spe-
kulationen, die dann im nächstfolgenden Jahrhundert die Oberhand
über die objektive Naturbetrachtung gewannen.
IV.
Zur Erklärung des Brockengespenstes.
Von Dr. A. Schmidt, Professor am Realgymnasium in Stuttgart.
Herr Pfarrer Dr. EnceL hat uns im letzten Jahrgang dieser
Zeitschrift einen Bericht geliefert über eine von ihm beobachtete
meteorologische Erscheinung, welche unter dem Namen des Brocken-
gespenstes allgemein bekannt ist. Es ist eine glückliche Begegnung,
wenn man bei Bergtouren die Umstände so günstig trifft, wie dies
Dr. EncGzeL und seinem Begleiter glückte, dass nicht bloss die Schatten
der Beobachter auf einer Nebelwand sich entwerfen, sondern zugleich
die: Häupter der Schattenbilder sich mit einer aus farbigen Ringen
bestehenden Aureole umgeben zeigen. Schon früher hatten mich
die Schilderungen des Phänomens, wie sie „ScHürrte, Das Reich der
Luft, frei nach FriAMMARION“ der Jugend erzählt, und die physikali-
schen Erklärungen desselben, welche „Lomme., Wind und Wetter,
gemeinfassliche Darstellung der Meteorologie“ dafür gibt, zur Über-
zeugung gebracht, dass die physikalische Deutung der merkwürdigen
Naturerscheinung sich in mehrfacher Hinsicht noch nicht der vollsten
Evidenz erfreut. Der Bericht des Herrn Dr. EnceL war mir daher
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