Synopsis der deutschen Blindwanzen (Hemiptera
heteroptera, Fam. Capsidae).
Von Dr. Theodor Hüeber, Oberstabsarzt in Ulm.
N. Teil
Div. Miraria.
Körper langgestreckt, nicht glänzend, gross oder doch von
mittlerer Grösse. Kopf mit geradem oder beinahe stumpfem Ge-
sichtswinkel. Scheitel zwischen den Augen mit zarter Längsfurche
oder mit querem Eindruck. Kopfschild oben meist durch einen
Quereindruck von der Stirne geschieden. Zügel nicht abgegrenzt.
Fühler lang mit langem erstem Glied. Der Schnabel überragt nicht
die Hinterhüften. Pronotum mit wenigstens vorne zugeschärften
Seiten, am vorderen Ende ausgerandet. Spitze der Vorderbrust
wenigstens hinten ausgehöhlt. Halbdecken mit deutlicher Gabelung
des Cubital-Nerv, mit langem Keilstück, ohne Vertiefung der Naht
(des Clavus); bisweilen verkürzt. Flügel ohne Haken. Vorderhüften
kurz, die Mitte der Mittelbrust nicht überragend. Beine verlängert,
die Hinterschenkel nur wenig dicker. Schienen nur fein oder gar
nicht bedornt. Haftläppchen deutlich, schmal. Beim Männchen ist
das Genitalsegment auf der Unterseite häufig gekielt. Das Weibchen
besitzt einen kurzen Legestachel.
Übersicht der Gattungen (nach REuTER)!.
A. Scheitel ohne feine Längsfurche, hinter den Augen ein ziemlich
starker Quereindruck. Pronotum mit breitem zurückgebogenem
Seitenrand und einem durch seine Mitte laufenden länglichen Kiel.
Stirne über den Kopfschild hingezogen. Acetropis Fızs.
* Herr Professor 0. M. Reuter in Helsingfors, die erste Autorität auf
diesem Gebiete, hatte die Güte mein Manuskript vor der Drucklegung durch-
zusehen, richtig zu stellen und einzelne Abschnitte umzuarbeiten, wofür dem Ge-
nannten hier nochmals herzlich gedankt sei. H.
» Reuter, Revis. critie. Capsinar. praec. Scand. et Fenn. 1875. IL p. 1.
bezw. I. p. 78—79.