Full text: Jahreshefte des Vereins für Vaterländische Naturkunde in Württemberg : zugl. Jahrbuch d. Staatlichen Museums für Naturkunde in Stuttgart (Bd. 52, 1896)

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1 Uhr, ganz genau konnte ich es nicht erfahren). 2) Die Uhr geht 
ziemlich richtig nach der Eisenbahnuhr. 3) In Dornstetten auf der 
Südseite des Hauses, II. Stock. Der Beobachter wachte im Bette. 
Das Haus ist auf der äussetsten Ostseite der Stadt. 4) Dornstetten 
steht auf Wellenmergel (unterster Muschelkalk), Aach, Hallwan gen, 
Freudenstadt, Grünthal stehen auf Buntsandstein. Erschüttert 
wurden ferner: Wittlensweiler, Untermusbach, Frutenhof, 
Glatten, Schopfloch, alle mit jenen auf der „Dornstetter Platte“, 
resp. am Rande derselben liegend. 5) Ein Stoss. 6) Blosses Zittern, 
Beobachter vermutete sofort einen Erdstoss. 7) Die Angaben über 
die Richtung sind ungenau, wahrscheinlich ist dieselbe 0.—W., 
resp. SO.—NW., was auch aus dem Geräusch zu entnehmen ist. 
8) Einige Beobachter von Grünthal, Aach, Hallwangen, Dornstetten 
geben als Stossdauer etwa 1 Sekunde an. 9) Schwanken von Flaschen 
und Leuchtern. In Frutenhof sind einige Bierfässchen, die aufeinander 
gestellt waren, auf den Boden gerollt. Zittern der Möbel wurde 
vielfach beobachtet. 10) Ich kann nur nach dem Hörensagen berichten, 
das Erdbeben scheint grosse Ähnlichkeit mit dem im Jahre 1893 
von mir berichteten zu haben. 11) In Dornstetten, Hallwangen und 
Grünthal wurde vor dem Stoss ein etwa 4 Sekunden lang anhaltendes 
Rollen, ähnlich dem eines Eisenbahnzuges (die Bahn geht von 
SO0.—NW.) vernommen, das mit dem Stoss seinen Abschluss fand. 
In Aach, Wittlensweiler und Untermusbach, auch in Dornstetten und 
Glatten meinten verschiedene Beobachter, es sei ein schwerer Körper, 
etwa auf der Bühne, aufgefallen, in Hallwangen stand ein Bürger 
auf, um nachzusehen, ob seine Holzbeuge auf der Bühne nicht ein- 
gefallen sei. 
28. Herr Schullehrer Kömmicn aus Freudenstadt berichtet 
ad 1) 22. Januar, morgens zwischen #1 und 1 Uhr, genauer kann 
die Zeit nicht angegeben werden. ad 3) Die Erschütterung wurde 
in der ganzen Stadt wahrgenommen, doch scheint sie um den Markt- 
platz herum, der wohl die höchste Lage von allen Stadtteilen hat, 
am heftigsten gewesen zu sein. 4), 5), 8) Übereinstimmend mit 
obigem Bericht. 7) Richtung kann nicht angegeben werden. 9) Nach 
den einen Angaben scheint es ein dem Platzen einer Bombe oder 
der Explosion eines Spritfasses im Keller gleichender Stoss, nach 
andern mehr ein derber Stoss gewesen zu sein, wie wenn man im 
unteren Stock einen Rollladen rasch schliesst etc. 10) Es war vor 
Eintritt kein Geräusch zu vernehmen. 
29. Eine Anfrage bei Herrn Hotelbesitzer KLumer auf Ruhstein
	        
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