Full text: Jahreshefte des Vereins für Vaterländische Naturkunde in Württemberg : zugl. Jahrbuch d. Staatlichen Museums für Naturkunde in Stuttgart (Bd. 53, 1897)

AA 
machen. Das Gleiche gilt für den andern Fall: „Den 15. Januar 1890 
sah ich eine leuchtende (!) Wolke unter ähnlichen (!) Umständen 
wie am 19. Dezember 1892. Früher (!) am Tage hatten wir irisierende 
Wolken gehabt‘.“ Anders dagegen scheint es in dem von Herrn 
Professor GEELMUYDEN im Tagebuch der Sternwarte Christiania mit- 
geteilten Fall zu stehen: „1885 November 19. Prachtvolle irisierende 
Wolken bei Sonnenuntergang im SW. in 25—30° Höhe. Nüancen 
und Farbenwechsel die gewöhnlichen. Um 4.15% waren die höheren 
Wolken verschwunden, die übrigen einfärbig rot.“ Aber auch hier 
wäre eine weitere Mitteilung über die Zusammengehörigkeit der ver- 
schwundenen und der einfärbig roten Wolken sehr erwünscht; ob 
auch die verschwundenen wirklich irisiert hatten und ob auch die 
einfärbig roten schliesslich verschwanden. Denn dadurch würden 
sich die Fragen lösen, ob so hohe Wolken thatsächlich irisieren, oder 
ob ein zufälliges Auftreten zweier ganz verschiedener Wolken mit so 
bedeutender Höhendifferenz in derselben Gegend eine Verwechselung 
beider herbeiführte. Wir würden so zwei Arten von irisierenden, 
bezw. leuchtenden Wolken schliesslich erhalten. Aber hier müsste 
jede Art besonders für sich behandelt werden. Denn ein Zusammen- 
werfen beider lässt von einer Diskussion über dieselben nur zweifelhafte 
Resultate für jede der beiden Arten erwarten. Wenn die begleitenden 
Umstände für beide Formen dieselben wären, müsste sich immer noch 
ein für die Praxis brauchbares Resultat ergeben: aber eine solche 
Identität der Umstände müsste erst bewiesen werden, was in unserem 
Fall noch nicht geschehen ist und nicht geschehen kann. Da die 
begleitenden Umstände, die Periodicität etc., welche Herr Professor 
Momy®* und Dr. Kassyer? beschreiben, thatsächlich auch nicht über- 
einstimmen, so können wir hiervon zunächst auch absehen. Das Sicherste 
wird es sein, mit Herrn HiLDEBRANDSOoN* die irisierenden Wolken 
Momn’s mit den „leuchtenden Nachtwolken“ zusammenzunehmen und 
sie von den eigentlichen irisierenden Wolken vollständig zu trennen. 
Die Frage kann jedenfalls als gelöst betrachtet werden, dass nicht 
allen irisierenden Wolken eine Höhe zwischen 20 km und 150 km 
zukomme. Alsbald nach der Arbeit von Professor Mon veröffent- 
lichte Jesse in der Oktobernummer derselben Zeitschrift einige Beob- 
!7 a. a. O. S. 89, 
7a. a. 0.585, 90 f. 
+ a. a. O0. 1895. S. 379 f. 
*+a. a. O. S. 71. 
>S 384 f, 
Jahreshefte d. Vereins f. vaterl. Naturkunde in Württ. 1897. 
SR 
Ef 
9)
	        

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.