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bündeln der Flügel- und Beinmuskeln, sowie in der Umgebung des
Magens und der Brustganglien sich vorfinden, nie aber innerhalb der
Bestandteile irgend eines Gewebes anzutreffen sind, lässt vermuten,
dass wir einen echten Blutschmarotzer vor uns haben. Immerhin
bin ich nicht ganz sicher, ob derselbe nicht dennoch das eine oder
andere Gewebe angreift oder zerstört. Ich vermute nämlich, dass
der Fettkörper im Abdomen direkt oder indirekt dem Parasiten zum
Opfer fällt; es waren nur noch Spuren oder nichts mehr davon zu
sehen. Ferner fehlte öfters die Hypodermis im Hinterleib; an Stelle
der Zellen oder Zellkerne lagen einzelne Cysten. Herz und Darm
waren leicht nachzuweisen. Die Muskulatur des ersteren war aber
offenbar verändert, da keine Struktur mehr vorhanden war und auch
durch Farbstoffe keinerlei Differenzierung hervortrat. Von Pericardial-
geweben war fast nichts zu sehen. Der letztere schien mir auf einer
Schnittserie nach der Bauchseite aufgelöst oder geplatzt. Die Epi-
thelien der dorsalen Hälfte aber waren gut erhalten. Die Geschlechts-
organe werden offenbar so wenig wie die übrigen Organe und Ge-
webe angegriffen oder zerstört; der oben erwähnte Fall, dass die
Embryonen lebend bleiben, wäre sonst wohl ausgeschlossen. In diesen
selbst fand sich keine Spur des Parasiten.
Die Frage, ob die gallertige Substanz, in welche die aus dem
Hinterleib hervortretenden Cysten eingehüllt sind, aus dem (ver-
änderten) Blut stamme oder ein Produkt der Parasiten sei, muss ich
offen lassen. Auch über die Ursachen, welche das Platzen des
Hinterleibs verursachen, muss ich die Antwort schuldig bleiben. Ich
glaube, dass die Infektion durch den Darmtraktus erfolgt, derart,
dass vielleicht erst in dessen hinterem Teil eine rasche Vermehrung
der amöboiden Tiere ein Platzen der Darmwand verursacht. Hier-
durch würden die Parasiten ins Blut gelangen, dort sich weiter ver-
mehren und durch die Abnahme der Nährstoffe sich veranlasst fühlen,
in das Eneystierungsstadium einzutreten. Versucht die erschöpfte
Fliege durch Wasseraufnahme sich zu erfrischen, so beginnt die gall-
ertige Substanz zu quellen und die eingangs geschilderten Erschei-
nungen spielen sich ab.
Da es mir nicht gelang, den Anfang der Infektion und die
ersten Stadien des Parasiten kennen zu lernen, so kann ich auch
über die systematische Stellung dieser Krankheitserreger nichts De-
finitives mitteilen.
So viel steht fest, dass der Parasit nicht pflanzlicher, sondern
tierischer Natur ist. Am nächsten scheint er mir den „grossen
Dann.