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Kochendorf „ein mächtiges Tiefenwasser ohne Abdichtung nach der
Tiefe“ sich befinde.
Als zweiten Beweisgrund für die Bedrohung Kochendorfs durch
Wasser führt Herr MiL_LER dann seine Karte mit den Verwerfungen
ins Feld, deren eine sogar mitten durch den Schacht Kochendorf
hindurchsetzt. Allein es zeigt sich, dass Herr MıLLer diese Karte
mit ihren vermeintlichen Verwerfungen nicht angesichts der Natur,
sondern im Studierzimmer gemacht hat. Es zeigt sich, dass die
vermeintlichen Verwerfungen, wie E. Frass darthut, nicht vorhanden,
sondern nur Phantasien des Herrn MiıLLer sind!
” Von den beiden Beweisgründen, welche Herr MiLLErR
für die Bedrohung Kochendorfs durch Wasser erbringt,
erweist sich also der erste als eine Unrichtigkeit, der
zweite als eine Phantasie, welcher gar nichts That-
sächliches entspricht. Und auf solche Nichtigkeiten begründet
dann Herr MıLLer die den Schluss seines Aufsatzes bildende Forde-
rung, der Staat solle das Salzwerk Kochendorf lieber 10 bis 20 Jahre
brach liegen lassen, als dasselbe jetzt ohne abermals erneute geo-
logische Untersuchung in Abbau nehmen!
So nichtig beschaffen sind die Beweise, auf welche
die Herren Enprıss, LuzGER, MınLerR ihre Ansicht begründen,
dass das neu zu erschliessende staatliche Salzwerk Kochen-
dorf durch Wasser bedroht sein werde. KEine Prüfung des
Wertes dieser Beweise, nicht ein Schauen in die Zukunft, war die
Aufgabe, welche ich mir hier gestellt hatte.
Dass das dem Staate, der Allgemeinheit gehörige Eigentum in
seiner Wertschätzung durch solche Angriffe nicht gewinnen kann,
ist eine selbstverständliche, wenngleich natürlich nicht bezweckte
Nebenwirkung derselben.